Kera­to­kon­junk­ti­vi­tis vernalis

Interdisziplinärer Expertenkonsens zu Diagnose und Therapie

1. März 2025

MAILAND (Bier­mann) — Ein Exper­ten­gre­mi­um aus 17 italie­ni­schen Kinderall­er­go­lo­gen und ‑ophthal­mo­lo­gen ist auf natio­na­ler Ebene zu einem Konsens in Bezug auf die Erstel­lung stan­dar­di­sier­ter Leit­li­ni­en für die Behand­lung der Kera­to­kon­junk­ti­vi­tis verna­lis (VKC) gekom­men. Betont wird dabei beson­ders die Bedeu­tung eines multi­dis­zi­pli­nä­ren Ansat­zes in der Behandlung.

Die Mitglie­der des Gremi­ums bewer­te­ten 10 Aussa­gen zur Diagno­se und Behand­lung der VKC, wobei der Grad der Über­ein­stim­mung der Bewer­tun­gen mithil­fe einer 5‑stufigen Likert-Skala fest­ge­legt wurde. Ein Konsens galt als erreicht bei einer Zustim­mung von ≥75,0 % der Gremiumsmitglieder.

Eini­gen konn­ten sich die Exper­ten darauf, dass die Beur­tei­lung in multi­dis­zi­pli­nä­ren Refe­renz­zen­tren oder durch erfah­re­ne Spezia­lis­ten für eine genaue Diagno­se wich­tig ist. Ebenso ist laut den Exper­ten eine sofor­ti­ge Diagno­se, insbe­son­de­re während akti­ver Phasen, entschei­dend und sollte vor Einlei­tung einer Thera­pie mit Corti­cos­te­ro­iden erfol­gen. Den Bonini-Score aus dem Jahr 2007 sieht das Gremi­um als das bevor­zug­te Instru­ment zur VKC-Beur­tei­lung an, zieht aber Über­ar­bei­tun­gen dessel­ben in Zukunft in Betracht. Kurze Zyklen topi­scher Corti­cos­te­ro­ide soll­ten laut den Exper­ten einer länge­ren Anwen­dung vorge­zo­gen werden, auch während einer immun­mo­du­lie­ren­den Thera­pie. Wenn Cyclos­po­rin versagt, sollte die Gabe von Tacro­li­mus erwo­gen werden.

(ac)

Autoren: Ghiglioni DG et al.
Korrespondenz: Alessandra Consales; alessandra.consales@unimi.it
Studie: Seeing eye to eye: a modified Delphi method-based multidisciplinary expert consensus on the diagnosis and treatment of vernal keratoconjunctivitis
Quelle: Eur J Pediatr 2024;183(11):5053-5061.
Web: https://doi.org/10.1007/s00431-024-05776-0

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