MEXICO CITY (Biermann) — Eine mexikanische prospektive, interventionelle Fallstudie untersuchte an zwölf Augen die Möglichkeit, Sklerallinsen als Antibiotika-Reservoir in der Therapie von schweren infektiösen Keratitiden einzusetzen. Die Sklerallinsen wurden mit 0,5% Moxifloxacin gefüllt und alle 24 Stunden erneuert bis zur vollständigen Epithelialisierung oder bis zum Nachweis einer fehlenden Sensitivität und/oder Moxifloxacin-Resistenz der Keime im Antibiogramm.
Von den zwölf eingeschlossenen Patienten waren sieben weiblich (58,33%). Das durchschnittliche Alter lag bei 63 +/- 20,11 Jahren. Alle Patienten wurden für einen Monat nachbeobachtet. Die Kontaktlinse wurde direkt bei Erstvorstellung eingesetzt. Von zwölf Augen fand sich in der Kultur bei sieben Augen eine bakterielle Infektion und bei zwei Augen eine mykotische Keratitis. Bei drei Augen konnte in der Kultur kein Erreger nachgewiesen werden. Ebenfalls bei drei Augen wurde die Therapie mit Sklerallinse abgebrochen. Eines dieser Augen zeigte kein Ansprechen auf die Therapie, zwei weitere wiesen keine bakterielle Infektion auf. Bei der letzten Verlaufskontrolle zeigte sich eine vollständige Abheilung der Keratitis.
Der Einsatz von Sklerallinsen könnte damit eine komfortable Option zur Behandlung von infektiösen Keratitiden sein. Mit dem Einsatz von Sklerallinsen wird eine gute lokale Konzentration des Antibiotikums gewährleistet. (ak)