PITTSBURGH (Biermann) – Risikofaktoren, klinisches Erscheinungsbild, Management der Therapie und Verlauf einer Proteus mirabilis-Keratitis untersuchte eine retrospektive Studie zu Fällen, in denen der Erreger mittels Kultur nachgewiesen wurde. Die Behandlung erfolgte zwischen 1998 und 2019 am University of Pittsburgh Medical Center. Für 14 Keratitisfälle (16 Augen) waren Behandlungsakten verfügbar und konnten auf demographische Informationen, okuläre Risikofaktoren und Verlauf der Erkrankung analysiert werden.
Das mittlere Alter der Patienten lag bei 47,8 Jahren (+/- 19,3 Jahre). Durchschnittlich lag die Nachbeobachtungszeit bei sechs Monaten. Der häufigste okuläre Risikfaktor waren Oberflächenprobleme (57,1%) gefolgt von Kontaktlinsentragen (42,9%). Elf der 14 Patienten (78,6%) wiesen positive Hornhautkulturen auf, 13 von 14 Patienten (92,9%) zeigten positive konjunktivale Proben oder positive Proben der Augenlider. In allen Fällen bestand eine Sensibilität der Erreger für Ciprofloxacin, Ofloxacin, Moxifloxacin, Gatifloxacin und Cefazolin. Bei vier Patienten (28,6%) wurde ein chirurgischer Eingriff notwendig. Der durchschnittliche Visus lag bei 1,3 logMAR +/- 1,0 bei Erstvorstellung und bei 0,96 logMAR +/- 1,0 bei den Verlaufskontrollen.
Proteus mirabilis gehört zu den eher seltenen Ursachen einer Keratitis. Patienten mit Oberflächenproblemen und Kontaktlinsenträger haben allerdings ein höheres Risiko für diese Infektion.
(ak)