LEUVEN (Biermann) — Bei insgesamt 64 Patienten erfolgte nach Implantation einer Intraokularlinse (IOL; Zeiss CT Lucia 601P) in den Sulcus nach komplizierter Kataraktoperation oder nach IOL-Austausch wegen IOL-Trübung eine nachträgliche Erhebung der subjektiven und objektiven Refraktion, des bestkorrigierten Visus und des Augeninnendrucks. Zudem wurden eine optische Kohärenztomographie (OCT), eine Laser-Flare-Photometrie, eine Biometrie und eine Wellenfront-Aberrometrie durchgeführt.
Trotz großer Unterschiede in der präoperativen Refraktion wurde die Zielrefraktion bei etwa 97 % der Patienten im Bereich von von 1,5 Dioptrien und bei 53 % der Patienten im Bereich von 0,5 Dioptrien erreicht. Der durchschnittliche Visus war gut (Snellen 0,86). Bei Augen mit schlechterer Sehleistung hing diese mit begleitenden Pathologien (meist der Netzhaut) zusammen. Die Wellenfront-Aberrometrie ergab keinen Hinweis auf eine Kippung oder Dezentrierung der IOL nach Langzeitimplantation im Sulkus. Die Tonometrie unterschied sich nicht vom jeweils anderen Auge des Patienten (p > 0,5). Bei 53 Patienten mit beidseitiger Pseudophakie unterschied sich die Laser-Flare-Photometrie nicht signifikant von der des anderen Auges (p < 0,05).
Letztlich habe gezeigt werden können, dass eine einteilige, faltbare, angullierte Acryl-IOL bei Sulcusimplantionen in Betracht gezogen werden könne, schlussfolgerten die Autoren. Die visuellen Ergebnisse seien gut, die IOL könne gut in den Sulcus positioniert werden und werde gut toleriert. Darüber hinaus hätten sich keine Sicherheitsprobleme wie eine chronische Uveitis oder ein erhöhter Augeninnendruck ergeben. (ak)
Katarakt-Operation
Gute Ergebnisse für eine einteilige, faltbare Acryl-IOL
4. November 2024
Autoren: Blanckaert G et al
Korrespondenz: peter.stalmans@uzleuven.be
Studie: Efficacy and safety of the implantation of a single-piece angulated foldable IOL in the sulcus
Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2024 Sep;262(9):2907-2915.
Web: https://doi.org/10.1007/s00417-024-06459-0