Kata­rakt-Opera­tio­nen

Wiederverwendbare Instrumente führen nicht zu erhöhtem Endophthalmitis-Risiko

11. November 2024

NEW YORK (Bier­mann) — Wie sicher sind wieder­ver­wend­ba­re Instru­men­te in der Kata­rakt-Chir­ur­gie? Dieser Frage ging eine in einer indi­schen Augen­kli­nik durch­ge­führ­te prospek­ti­ve Kohor­ten­stu­die nach. Hierzu wurden Proben von mehre­ren chir­ur­gi­schen Instru­men­ten und Produk­ten, die bei aufein­an­der­fol­gen­den Kata­rak­t­ope­ra­tio­nen wieder­ver­wen­det wurden, anhand von Bakte­ri­en- und Pilz­kul­tu­ren unter­sucht und zusam­men mit Posi­tiv­kon­trol­len sieben Tage lang über­wacht. Dazu gehör­ten Instru­men­te, die zwischen den Opera­tio­nen durch sofor­ti­ge Dampf­ste­ri­li­sa­ti­on (Imme­dia­te use steam steri­liza­ti­on, USS) aufbe­rei­tet wurden (z. B. chir­ur­gi­sche Kanü­len, Sprit­zen, Phako­emul­si­fi­ka­ti­ons- und koaxiale/bimanuelle Irri­ga­ti­ons-/Aspi­ra­ti­ons­spit­zen [I/A], Phako­emul­si­fi­ka­ti­ons- und I/A‑Hülsen) (Gruppe 1) sowie Instru­men­te, die zwischen den Opera­tio­nen ohne Steri­li­sa­ti­on verwen­det wurden (z. B. Phakoemulsifikationsschläuche/Handstücke, koaxia­le I/A‑Handstücke) (Gruppe 2), und die (unbe­nutz­te) Rest-Flüs­sig­keit aus Beuteln mit ausge­gli­che­ner Salz­lö­sung, die für mehre­re Pati­en­ten verwen­det wurden (Gruppe 3).
Aus allen 3 Produkt­grup­pen, die für mehre­re Pati­en­ten verwen­det worden waren, wurden 3333 Proben entnom­men. In allen gesam­mel­ten Proben wurde kein Bakte­ri­en- oder Pilz­wachs­tum beobachtet.
Von den 3241 Kata­rak­t­ope­ra­tio­nen, bei denen wieder­ver­wen­de­te und mit IUSS steri­li­sier­te Instru­men­te zusam­men mit am selben Tag kulti­vier­ten Instru­men­ten­sets und Beuteln mit balan­cier­ter Salz­lö­sung für mehre­re Pati­en­ten verwen­det wurden, entwi­ckel­te sich über einen Nach­be­ob­ach­tungs­zeit­raum von sechs Wochen keine Endophthalmitis.
Diese mikro­bio­lo­gi­schen Daten ergänz­ten die klini­schen Endo­ph­thal­mi­tis-Daten von 2 Millio­nen aufein­an­der­fol­gen­den Fällen im Aravind Eye Hospi­tal, was darauf hindeu­te dass die dorti­ge Aufbe­rei­tungs­pra­xis für Instru­men­te und chir­ur­gi­sche Produk­te eine siche­re und nach­hal­ti­ge ophthal­mo­lo­gi­sche Versor­gung ermög­li­chen könne, so die Schluss­fol­ge­rung aus den Ergeb­nis­sen. (ak)

Autoren: Shukla A et al.
Korrespondenz: venkatesh@aravind.org
Studie: Reusing surgical materials for cataract surgery: an assessment of potential contamination
Quelle: J Cataract Refract Surg. 2024 Oct 1;50(10):993-999.
Web: https://doi.org/10.1097/j.jcrs.0000000000001509

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