Kata­rakt-Opera­ti­on

Wenn der operierte Patient ungeplant erneut in den OP muss

19. Juni 2025

ANN ARBOR (Bier­mann) — Pati­en­ten nach einer komple­xen Kata­rak­t­ope­ra­ti­on und Pati­en­ten mit Tamsu­lo­sin-Vorbe­hand­lung haben eine signi­fi­kant höhere Wahr­schein­lich­keit einer unge­plan­ten Rück­kehr in den OP.
Dies ist das Ergeb­nis einer retro­spek­ti­ven Fall-Kontroll-Studie aus den USA, in der die Daten von Pati­en­ten ab 40 Jahren, die sich zwischen 2019 und 2022 am Wilmer Eye Insti­tu­te einer Kata­rak­t­ope­ra­ti­on unter­zo­gen hatten und mindes­tens 90 Tage post­ope­ra­tiv nach­be­ob­ach­tet wurden, analy­siert wurden. Pati­en­ten, die aus einem ande­ren Grund als einer post­ope­ra­ti­ven Kompli­ka­ti­on der Kata­rak­t­ope­ra­ti­on am selben Auge erneut operiert werden muss­ten, wurden ausge­schlos­sen. Für jeden Fall wurde mithil­fe eines Zufalls­zah­len­ge­ne­ra­tors eine zeit­an­ge­pass­te Kontrol­le (Kata­rak­t­ope­ra­ti­on inner­halb eines Monats nach der jewei­li­gen Opera­ti­on) ausgewählt.
Die Haupt­er­geb­nis­se umfass­ten die Häufig­keit und die häufigs­ten Gründe für unge­plan­te OP-Rück­keh­rer sowie die Odds Ratios asso­zi­ier­ter prä- und intra­ope­ra­ti­ver Variablen.

Von 32.480 Augen muss­ten 175 Augen (0,54 %) inner­halb von 21 +/- 21 Tagen nach der Kata­rak­t­ope­ra­ti­on unge­plant in den OP. Der häufigs­te Grund waren Linsen­res­te bei 88 Augen (50 %). Pati­en­ten mit unge­plan­ter OP-Rück­kehr wiesen präope­ra­tiv (Snel­len-Äqui­va­lent von ∼20/100 für Fälle vs. 20/50 für Kontrol­len, p‑Wert < 0,001) und bei der letz­ten Nach­un­ter­su­chung (Fälle 20/50, Kontrol­len 20/30, p‑Wert < 0,001) eine schlech­te­re mitt­le­re best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe auf. Bei Pati­en­ten nach einer komple­xen Kata­rak­t­ope­ra­ti­on (Odds Ratio 1,80; 95 %-KI 1,06–3,05) und Pati­en­ten mit Tamsu­lo­sin-Vorbe­hand­lung (Odds Ratio 2,00; 95 %-KI 1,09–3,69) war die Wahr­schein­lich­keit einer unge­plan­ten OP-Rück­kehr signi­fi­kant höher.
Zur Unter­stüt­zung von Quali­täts­kon­trol­len und zur Verbes­se­rung von Opera­ti­ons­er­geb­nis­sen, sollte eine Über­wa­chung unge­plan­ter Re-Opera­tio­nen auf insti­tu­tio­nel­ler und natio­na­ler Ebene mithil­fe natio­na­ler klini­scher Regis­ter oder einer multi­zen­tri­schen Studie erfol­gen, so die Autoren der Studie. (ak)

Autoren: Suazo M et al.
Korrespondenz: fworeta1@jhmi.edu
Studie: Unplanned Return to the Operating Room After Cataract Surgery
Quelle: Am J Ophthalmol. 2025 Jun:274:241-248.
Web: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2025.03.014

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