TOKIO (Bier­mann) — Durch Verbes­se­rung der Mess­wer­te kann die Kalku­la­ti­on von indi­vi­du­el­len Intraoku­lar­lin­sen immer weiter verbes­sert werden. Anhand einer retro­spek­ti­ven Fall­se­rie aus Japan  wurde nun der Unter­schied zwischen der segmen­tier­ten Achsen­län­ge (AL) und der zusam­men­ge­setz­ten AL, gemes­sen mittels Swept-Source-OCT, unter­sucht und die sich daraus erge­ben­den Auswir­kun­gen auf die Intraoku­lar­lin­sen (IOL)-Berechnung mit künst­li­cher Intel­li­genz bewer­tet (Formeln von Kane und Hill-RBF 3.0 im Vergleich zu etablier­ten Vergenzformeln).
Analy­siert wurden die Daten von Pati­en­ten, die sich einer Kata­rak­t­ope­ra­ti­on mit einer eintei­li­gen IOL unter­zo­gen. Die Vorher­sa­ge­ge­nau­ig­keit der Formeln Barrett Univer­sal II, Haigis, Hill-RBF 3.0, Hoffer Q, Holl­a­day 1, Kane und SRK/T auf der Grund­la­ge der beiden AL wurde für jede Formel verglichen.
Die Studie umfass­te 145 Augen von 145 Pati­en­ten. Die segmen­tier­te AL (24,83 +/- 1,89) war signi­fi­kant kürzer als die zusam­men­ge­setz­te AL (24,88 +/- 1,96, P < 0,001). Die Bland-Altman-Analy­se ergab eine nega­ti­ve propor­tio­na­le Verzer­rung für die Unter­schie­de zwischen der segmen­tier­ten AL und der zusam­men­ge­setz­ten AL. Die mit den Formeln Hoffer Q, Holl­a­day 1 und SRK/T auf der Grund­la­ge der segmen­tier­ten AL ermit­tel­ten SD-Werte (0,52 Diop­trien [dpt], 0,54 dpt bzw. 0,50 dpt) fielen signi­fi­kant nied­ri­ger aus als die auf der Grund­la­ge der zusam­men­ge­setz­ten AL (0,57 dpt, 0,60 dpt bzw. 0,52 dpt, P < 0,01).
Die segmen­tier­ten AL waren bei kurzen Augen damit länger und bei langen Augen kürzer als die zusam­men­ge­setz­ten AL. Die refrak­ti­ve Genau­ig­keit kann in den Formeln Hoffer Q, Holl­a­day 1 und SRK/T verbes­sert werden, indem die zusam­men­ge­setz­ten AL durch die segmen­tier­ten AL ersetzt werden. (ak)