Linsen­trü­bung

EDTA 2,6% Augentropfen könnten Option zur Behandlung der Katarakt im Frühstadium sein

27. Dezember 2024

LOS GATOS (Bier­mann) — Kann eine begin­nen­de alters­be­ding­te Kata­rakt mit EDTA 2,6% Augen­trop­fen (C‑KAD) behan­delt werden? Dieser span­nen­den Frage widme­te sich eine Unter­grup­pen­ana­ly­se der Daten einer rando­mi­sier­ten, doppel­blin­den, place­bo­kon­trol­lier­ten, multi­zen­tri­schen klini­schen Phase 1/2‑Studie.
Im Rahmen einer Inten­ti­on-to-treat-Studie wurden beide Augen der Proban­den mit redu­zier­ter Kontrast­emp­find­lich­keit (contrast sensi­ti­vi­ty, CS) und meso­pi­schen CS-Scores zwischen 1 und 7 Gitter­fel­dern (Bereich 0–9, jedes Feld entspricht 0,15 logCS) bei Studi­en­be­ginn in allen fünf Frequen­zen in die Analy­se einbe­zo­gen. Der Anteil der Augen mit klinisch signi­fi­kan­ter Verbes­se­rung der meso­pi­schen CS und die mitt­le­ren Verän­de­run­gen der meso­pi­schen CS bei räum­li­chen Frequen­zen zwischen 1,5 und 18 Zyklen pro Grad (cpd) wurden analy­siert. Weiter­hin wurden die best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA) und die Linsen­dich­te für eine klei­ne­re Unter­grup­pe von Augen, für die Scheim­pflug­bil­der verfüg­bar waren, untersucht.
In die Unter­grup­pen­ana­ly­se konn­ten 41 Augen einge­schlos­sen werden (C‑KAD n = 21, Place­bo n = 20). Der primä­re Endpunkt des Anteils der Augen mit meso­pi­schen CS-Verbes­se­run­gen ≥ 0,30 logCS (entspricht einer 100%igen CS-Verbes­se­rung) in mindes­tens zwei der fünf räum­li­chen Frequen­zen war am Tag 120 signi­fi­kant größer für C‑KAD (66,7% vs. 35,0% für Place­bo, P = 0,043). C‑KAD erreich­te damit den primä­ren Proto­kol­l­end­punkt in der Unter­grup­pen­ana­ly­se. Der Anteil der Augen, die eine Verbes­se­rung von ≥ 0,30 logCS (meso­pisch), gemes­sen im AULCSF, erreich­ten, war mit 42,9 % gegen­über 15,0 % unter Place­bo (P = 0,050) am Tag 120 eben­falls signi­fi­kant größer für C‑KAD. Die mitt­le­re Verän­de­rung des AULCSF (meso­pisch) war bei C‑KAD mit einer Verbes­se­rung von 0,25 logCS signi­fi­kant größer als bei Place­bo mit einer Verbes­se­rung von 0,06 logCS (P = 0,020) am Tag 120. C‑KAD zeigte auch signi­fi­kan­te meso­pi­sche CS-Verbes­se­run­gen bei den Orts­fre­quen­zen 3 und 6 cpd, mit 0,28 logCS (P = 0,004) und 0,31 logCS (P = 0,047) gegen­über Place­bo am Tag 120. Posi­ti­ve BCVA-Trends und statis­ti­sche Signi­fi­kanz bei der Linsen­dich­te wurden eben­falls beobachtet.
Damit erreich­te C‑KAD einen signi­fi­kan­ten Behand­lungs­ef­fekt auf die Sehfunk­ti­on und die Sehqua­li­tät beob­ach­tet. Dies könnte auf eine Option einer nicht-inva­si­ven phar­ma­ko­lo­gi­schen Behand­lung zur Visus­ver­bes­se­rung bei Pati­en­ten mit Kata­rakt im Früh­sta­di­um hindeu­ten. (ak)

Autoren: Kubo T et al.
Korrespondenz: randallj.olson@hsc.utah.edu
Studie: Subgroup Analysis from a Phase 1/2 Randomized Clinical Trial of 2.6% EDTA Ophthalmic Solution in Patients with Age-Related Cataract
Quelle: Am J Ophthalmol. 2024 Dec:268:155-164.
Web: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2024.07.038

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