TZRIFIN (Bier­mann) — Die Beschaf­fen­heit der Horn­haut kann die Berech­nung der passen­den Intraoku­lar­lin­se (IOL) beein­flus­sen. Die Genau­ig­keit verschie­de­ner Formeln für die IOL-Berech­nung bei Pati­en­ten mit Endo­thel­dys­tro­phie (ED) ohne Horn­haut­ödem sollte eine verglei­chen­de retro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­die an 221 Augen klären.
Die prognos­ti­zier­ten refrak­ti­ven Ergeb­nis­se von Pati­en­ten mit ED, die sich einer Kata­rak­t­ope­ra­ti­on unter­zo­gen, wurden bewer­tet und mit einer entspre­chen­den Kontroll­grup­pe vergli­chen. Die Genau­ig­keit von 5 verschie­de­nen IOL-Formeln (Haigis, Holl­a­day 1, Barrett Univer­sal II (BUII), SRK/T und Kane) wurde bewer­tet und zwischen den Grup­pen vergli­chen. Die SD der Vorher­sa­ge­feh­ler (PE) aller Formeln wurden verglichen.
Einge­schlos­sen wurden 50 Augen (23%) von Pati­en­ten mit ED und 171 Kontroll­au­gen (77%). Es gab keinen signi­fi­kan­ten Unter­schied zwischen den beiden Grup­pen hinsicht­lich der klini­schen und demo­gra­phi­schen Merk­ma­le (P > 0,05). Das post­ope­ra­ti­ve sphä­ri­sche Äqui­va­lent betrug ‑0,37 Diop­trien (dpt) in der ED-Gruppe und ‑0,30 dpt in der Kontroll­grup­pe (P = 0,8). Insge­samt hatten beide Grup­pen eine vergleich­ba­re SD des PE und des abso­lu­ten PE in allen Formeln (P > 0,05). In der ED-Gruppe betrug der abso­lu­te PE 0,34 dpt für Haigis, 0,32 dpt für Holl­a­day 1, 0,32 dpt für BUII, 0,38 dpt für SRK/T und 0,32 dpt für die Kane-Formeln. Es wurde kein statis­tisch signi­fi­kan­ter Unter­schied zwischen den Formeln festgestellt.
Die Vorher­sa­ge­ge­nau­ig­keit der IOL-Brech­kraft­be­rech­nung bei Pati­en­ten mit ED war sowohl zwischen den Formeln als auch im Vergleich zu gesun­den Kontroll­per­so­nen ähnlich. Dies deutet nach Ansicht der Autoren der Studie darauf hin, dass die Berech­nung der IOL-Brech­kraft bei Pati­en­ten mit Gutta­te ohne Ödem genau­so effek­tiv und genau ist wie bei gesun­den Augen. (ak)