BASEL (Biermann) – Eine modifizierte Operationstechnik kann das Risiko von Komplikationen bei der Kanaloplastik mit dem Stegmann-Canal-Expander verringern und gleichzeitig den Augeninnendruck bei Patienten mit primärem Offenwinkelglaukom (POWG) wirksam senken.
Dabei wird nach der limbalen Peritomie der Bindehaut die Sklera nicht klassisch lamellar mit oberflächlichen und tiefen Skleralappen präpariert, sondern sukzessive durch radiale Inzision „abgekratzt“, bis der Schlemmsche Kanal geöffnet wird („trench cut“). Nach dem Öffnen des Kanals und der Viskodilatation mit einer Mikrokanüle und Natriumhyaluronidat wird ein Stegmann-Canal-Expander auf beiden Seiten der Ostia implantiert und der Scleraschnitt wasserdicht verschlossen.
27 Augen mit POWG wurden nacheinander unter Verwendung dieser modifizierten Technik operiert. In allen Augen wurde der Schlemmsche Kanal sukzessive geöffnet. Eine Exposition der Aderhaut und eine Ruptur der Trabeculo-Descemet-Membran mit Irisprolaps oder Filterkissen wurden nicht beobachtet.
Zu den unerwünschten Ereignissen gehörten das Trimmen des Expanders in einem Auge aufgrund einer unvollständigen Implantation während der Operation und ein vorübergehendes Mikrohyphäma in fünf Augen nach der Operation. Der mittlere Augeninnendruck betrug vor der Operation 31,9 mmHg ±6,0 (SD). 6 Monate nach der Operation betrug er 14,0 mmHg ±2,5 (SD). Nach 12 Monaten lag er bei 15,2 mmHg ±1,95 (SD).
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