Janus-Kinase-Inhi­bi­tor-Thera­pie bei Autoimmunkrankheit

Geringeres Risiko für AMD-Entwicklung

21. Juli 2024

ILLINOIS (Bier­mann) – Ziel einer retro­spek­ti­ven, beob­ach­ten­den Kohor­ten­stu­die war es, die Frage zu klären, ob die Behand­lung mit Janus­ki­na­se-Inhi­bi­to­ren (JAKis) bei Auto­im­mun­krank­hei­ten mit einem Rück­gang der alters­be­ding­ten Maku­la­de­ge­ne­ra­ti­on (AMD) verbun­den ist.

Verwen­det wurden admi­nis­tra­ti­ve Leis­tungs­da­ten von 29.586 Pati­en­ten zwischen dem 01.01.2010 und dem 31.01.2022 aus den Mera­ti­ve Market­Scan Forschungs­da­ten­ban­ken (Commer­cial und Medi­ca­re Supple­men­tal) und den Optum Clin­for­ma­tics Data Mart Daten­ban­ken. Für ihre Studie vergli­chen die Forscher Pati­en­ten mit Auto­im­mun­erkran­kun­gen, die eine JAKi-Behand­lung erhiel­ten (9126 in Market­Scan und 5667 in Optum) nach dem Propen­si­ty-Score-Matching (1:1) mit einer iden­ti­schen Anzahl von Pati­en­ten, die eine Immun­the­ra­pie ohne JAKi erhiel­ten. Dabei betrug die Behand­lungs­dau­er jeweils >6 Monate. Es wurden die Inzi­denz­ra­ten der AMD (exsu­da­tiv und nicht-exsu­da­tiv) in den ersten 6–18 Mona­ten der Behand­lung bestimmt und Bayes’sche Pois­son-Regres­si­ons­mo­del­le zur Schät­zung der Inzi­denz­ra­ten­ver­hält­nis­se, der 95%-KI und der poste­rio­ren Wahr­schein­lich­kei­ten für AMD verwendet.

Die Wissen­schaft­ler beob­ach­te­ten während des fest­ge­leg­ten Behand­lungs­zeit­raums bei Pati­en­ten mit JAKi-Thera­pie eine rela­ti­ve Verrin­ge­rung der AMD-Inzi­denz um 49 % (10/9126 Ereig­nis­se; berei­nig­tes Inzi­denz­ra­ten­ver­hält­nis [AIRR] 0,51; 95%-KI 0,19–0,90) im Vergleich zu Pati­en­ten ohne JAKi-Thera­pie (43/9126 Ereig­nis­se; AIRR 1 [Refe­renz]) bei Market­Scan. Für die Optum-Daten­bank ermit­tel­ten sie eine 73%ige rela­ti­ve Verrin­ge­rung der AMD-Inzi­denz bei Pati­en­ten mit JAKi-Thera­pie (3/5667 Ereig­nis­se; AIRR 0,27; 95%-KI 0,03–0,74) im Vergleich zu Pati­en­ten ohne JAKi-Thera­pie (21/5667 Ereig­nis­se; AIRR 1 [Refe­renz]). Die abso­lu­ten prozen­tua­len Reduk­tio­nen betru­gen 0,36 % (Market­Scan) und 0,32 % (Optum) zuguns­ten der Pati­en­ten, die eine JAKi-Thera­pie erhiel­ten. Die poste­rio­re Wahr­schein­lich­keit, dass das berei­nig­te Risiko klei­ner als 1 ist, betrug 97,6 % (Market­Scan) bzw. 98,9 % (Optum) für Pati­en­ten, die eine JAKi-Thera­pie erhiel­ten, im Vergleich zu Pati­en­ten, die keine JAKi-Thera­pie erhielten.

Die Autoren fass­ten zusam­men, dass die Einnah­me von JAKi bei Erwach­se­nen mit schwe­ren Auto­im­mun­erkran­kun­gen in den USA mit einem verrin­ger­ten Risiko für das Auftre­ten von AMD verbun­den sein kann.

(sas)

Autoren: Hallak JA et al.
Korrespondenz: Hallak JA; joelle.hallak@abbvie.com
Studie: Janus Kinase Inhibitor Therapy and Risk of Age-Related Macular Degeneration in Autoimmune Disease
Quelle: JAMA Ophthalmol; 11.07.2024
Web: doi:10.1001/jamaophthalmol.2024.2376

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