CHANGCHUN (Biermann) — Eine aktuelle Studie aus China hat gezeigt, dass noduläre Veränderungen der Iris mit erhöhtem Augeninnendruck und Neovaskularisationen auf Irismetastasen hinweisen könnten. Der Lungenkrebs zähle, laut den Autoren, zu den häufigsten Primärtumoren (42%).
Die Wissenschaftler analysierten retrospektiv Artikel zu Irismetastasen, welche zwischen 1934 und 2019 in PubMed veröffentlicht worden waren. Die Arbeitsgruppe ermittelte 133 Augen von 125 Patienten, welche Metastasen der Iris von Primärkarzinomen aufwiesen.
Das Durchschnittsalter der Patienten bei der Diagnose der Metastasen betrug 56 ± 15 Jahre. 60 linke sowie 49 rechte Augen waren betroffen. Auf der Liste der häufigsten primären Tumoren folgten dem Lungenkrebs Mammakarzinome an 2. Stelle bei 15% der Patienten.
Die Forscher stellten fest, dass bei etwa einem Drittel der Patienten der ophthalmologische Befund in einer Augenklink als Erstdiagnose erhoben worden war, bevor der Primärtumor diagnostiziert wurde. Darüber hinaus wurden 22 % der Irismetastasen vor und 33% der Irismetastasen nach der Detektion systemischer Metastasen erkannt.
Des Weiteren fanden die Ophthalmologen heraus, dass als häufigste okuläre Beschwerden der Patienten verschwommenes Sehen und Schmerzen angegeben wurden.
Die klinischen ophthalmologischen Befunde zeigten große Raumforderungen der Iris, Neovaskularisationen und keratitische Endothelpräzipitate. Bei 57 Patienten (64% von 90 Patienten) lag ein erhöhter Augeninnendruck vor. Mithilfe einer lokalen Strahlentherapie oder intraokulärer Injektion von Anti-VEGF-Inhibitoren konnten die Augenbeschwerden gelindert und der Augeninnendruck unter Kontrolle gebracht werden.
(tt)