SEOUL (Biermann) — Irisfixierte phake Intraokularlinsen (pIOL) können die corneale Endothelzelldichte (ECD) beeinflussen und zu einem irreversiblen ECD-Verlust führen.
Eine retrospektive, vergleichende klinische Kohortenstudie untersuchte zwei Typen pIOL, um Risikofaktoren zu identifizieren und Grenzwerte zur Vermeidung eines irreversiblen ECD-Verlustes nach Explantation festzulegen.
Insgesamt wurden 114 Augen von 61 Patienten in die Studie aufgenommen. Bei 55 Augen mit Artisan pIOL und 59 Augen mit Artiflex pIOL wurden die pIOL aufgrund eines kontinuierlichen ECD-Verlustes explantiert. Es wurde eine Korrelationsanalyse durchgeführt, um die mit dem ECD-Verlust verbundenen okulären Parameter zu bewerten. Anhand einer ROC-Kurve (Receiver Operating Characteristic) wurden Grenzwerte für okuläre Parameter festgelegt, die einen ECD-Verlust nach der Explantation verhindern könnten.
Die durchschnittliche ECD vor der Explantation betrug 1637 Zellen/mm2 in der Artisan-Gruppe und 1769 Zellen/mm2 in der Artiflex-Gruppe. Der Abstand des Hornhautendothels zur IOL-Mitte und zum IOL-Rand war in der Artisan-Gruppe signifikant größer (P < 0,05). Die Risikofaktoren für eine verringerte ECD in der Artisan-Gruppe waren ein kleiner Vorderkammerwinkel (ACA), der Abstand der nasalen Kante der IOL zum Endothel und der Abstand der Irisbefestigung zum nasalen Limbus sowie Unterschiede in der Fixationslänge. In der Artiflex-Gruppe waren der ACA, der Abstand des nasalen Rands der IOL zum Endothel, die Länge zwischen Limbus und IOL-Fixierung, die Fixierungslänge und die Pigmentierung der Iris die Risikofaktoren. Ein Jahr nach der Entfernung der pIOL war der Anteil der Patienten mit einer ΔECD >10% in der Artisan-Gruppe signifikant höher als in der Artiflex-Gruppe (P < 0,05). In der ROC-Kurvenanalyse lag der Grenzwert der präoperativen ECD zur Vermeidung eines signifikanten ECD-Verlustes nach der Explantation bei 1683,5 Zellen/mm2 in der Artisan-Gruppe und 1648 Zellen/mm2 in der Artiflex-Gruppe.
Bei der Analyse der Langzeitprognose von Hornhaut-ECD mit Iris-fixierten phaken Intraokularlinsen sei es wichtig, die relevanten anatomischen Faktoren zu identifizieren, so die Autoren der Studie. Ein kleiner ACA und kurze Abstände von der IOL zum Endothel und vom Limbus zur Irisfixierung, insbesondere im nasalen Bereich, waren signifikante Risikofaktoren für einen kontinuierlichen ECD-Verlust bei beiden Linsen. Um den irreversiblen ECD-Verlust nach der Explantation zu minimieren, sei es wichtig, den optimalen Zeitraum für die Explantation zu bestimmen. (ak)
Irisfixierte phake Intraokularlinsen
Abstand von IOL zu Endothel entscheidend für Endothelzellverlust
5. Februar 2025
Autoren: Yoon H et al.
Korrespondenz: aquawash@naver.com
Studie: Cornea Endothelial Cell Loss Before and After Explantation of Artisan and Artiflex Iris-Fixated Phakic Intraocular Lenses
Quelle: Am J Ophthalmol. 2025 Feb:270:52-60
Web: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2024.10.010
