Iris­fi­xier­te phake Intraokularlinsen

Abstand von IOL zu Endothel entscheidend für Endothelzellverlust

5. Februar 2025

SEOUL (Bier­mann) — Iris­fi­xier­te phake Intraoku­lar­lin­sen (pIOL) können die cornea­le Endo­thel­zell­dich­te (ECD) beein­flus­sen und zu einem irrever­si­blen ECD-Verlust führen.
Eine retro­spek­ti­ve, verglei­chen­de klini­sche Kohor­ten­stu­die unter­such­te zwei Typen pIOL, um Risi­ko­fak­to­ren zu iden­ti­fi­zie­ren und Grenz­wer­te zur Vermei­dung eines irrever­si­blen ECD-Verlus­tes nach Explan­ta­ti­on festzulegen.
Insge­samt wurden 114 Augen von 61 Pati­en­ten in die Studie aufge­nom­men. Bei 55 Augen mit Arti­san pIOL und 59 Augen mit Artiflex pIOL wurden die pIOL aufgrund eines konti­nu­ier­li­chen ECD-Verlus­tes explan­tiert. Es wurde eine Korre­la­ti­ons­ana­ly­se durch­ge­führt, um die mit dem ECD-Verlust verbun­de­nen okulä­ren Para­me­ter zu bewer­ten. Anhand einer ROC-Kurve (Recei­ver Opera­ting Charac­te­ristic) wurden Grenz­wer­te für okulä­re Para­me­ter fest­ge­legt, die einen ECD-Verlust nach der Explan­ta­ti­on verhin­dern könnten.
Die durch­schnitt­li­che ECD vor der Explan­ta­ti­on betrug 1637 Zellen/mm2 in der Arti­san-Gruppe und 1769 Zellen/mm2 in der Artiflex-Gruppe. Der Abstand des Horn­hau­tendo­thels zur IOL-Mitte und zum IOL-Rand war in der Arti­san-Gruppe signi­fi­kant größer (P < 0,05). Die Risi­ko­fak­to­ren für eine verrin­ger­te ECD in der Arti­san-Gruppe waren ein klei­ner Vorder­kam­mer­win­kel (ACA), der Abstand der nasa­len Kante der IOL zum Endo­thel und der Abstand der Iris­be­fes­ti­gung zum nasa­len Limbus sowie Unter­schie­de in der Fixa­ti­ons­län­ge. In der Artiflex-Gruppe waren der ACA, der Abstand des nasa­len Rands der IOL zum Endo­thel, die Länge zwischen Limbus und IOL-Fixie­rung, die Fixie­rungs­län­ge und die Pigmen­tie­rung der Iris die Risi­ko­fak­to­ren. Ein Jahr nach der Entfer­nung der pIOL war der Anteil der Pati­en­ten mit einer ΔECD >10% in der Arti­san-Gruppe signi­fi­kant höher als in der Artiflex-Gruppe (P < 0,05). In der ROC-Kurven­ana­ly­se lag der Grenz­wert der präope­ra­ti­ven ECD zur Vermei­dung eines signi­fi­kan­ten ECD-Verlus­tes nach der Explan­ta­ti­on bei 1683,5 Zellen/mm2 in der Arti­san-Gruppe und 1648 Zellen/mm2 in der Artiflex-Gruppe.
Bei der Analy­se der Lang­zeit­pro­gno­se von Horn­haut-ECD mit Iris-fixier­ten phaken Intraoku­lar­lin­sen sei es wich­tig, die rele­van­ten anato­mi­schen Fakto­ren zu iden­ti­fi­zie­ren, so die Autoren der Studie. Ein klei­ner ACA und kurze Abstän­de von der IOL zum Endo­thel und vom Limbus zur Iris­fi­xie­rung, insbe­son­de­re im nasa­len Bereich, waren signi­fi­kan­te Risi­ko­fak­to­ren für einen konti­nu­ier­li­chen ECD-Verlust bei beiden Linsen. Um den irrever­si­blen ECD-Verlust nach der Explan­ta­ti­on zu mini­mie­ren, sei es wich­tig, den opti­ma­len Zeit­raum für die Explan­ta­ti­on zu bestim­men. (ak)

Autoren: Yoon H et al.
Korrespondenz: aquawash@naver.com
Studie: Cornea Endothelial Cell Loss Before and After Explantation of Artisan and Artiflex Iris-Fixated Phakic Intraocular Lenses
Quelle: Am J Ophthalmol. 2025 Feb:270:52-60
Web: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2024.10.010

html

Aus rechtlichen Gründen (Heilmittelwerbegesetz) dürfen wir die Informationen nur an Fachkreise weitergeben.