REGENSBURG (Biermann) – Berichte über Trübungen bestimmter Intraokularlinsen (IOL) finden sich bereits seit längerer Zeit in der Literatur. Im Rahmen einer Studie wurden in der Universitäts-Augenklinik Regensburg die Verläufe der Patienten analysiert, welche eine Lentis LS-502–1 IOL erhalten hatten.
Insgesamt wurden 223 Augen von 199 Patienten in die Studie eingeschlossen und mit einer Kontrollgruppe von 156 Augen verglichen. Davon waren 67 (30%) eingetrübt (kalzifiziert).
Statistische Analysen ergaben, dass ein höheres Alter des Patienten bei Implantation der IOL ein Risikofaktor für eine IOL-Eintrübung sein könnte (odds ratio [OR] = 1,05, P = 0,012). Einen schützenden Einfluss habe sich durch eine posteriore Kapsulotomie gezeigt (OR = 0,45, P = 0,011). Weitere signifikante Einflussfaktoren konnten nicht identifiziert werden. Der mittlere korrigierte Fernvisus verringerte sich durch die IOL-Trübung von 0,21 +/- 0,25 logMAR auf 0,42 +/- 0.32 logMAR (P < 0,001). Bei 55 von 67 Patienten wurde nach 45,8 +/- 20,5 Monaten ein Linsenaustausch vorgenommen (P = 0,001), wodurch der Visus verbessert werden konnte.
Die Eintrübung der LS-502–1‑Intraokularlinse könne auf die Interaktion von Materialfehlern, produktionsbedingten Kontaminationen und patientenindividuellen Faktoren, welche die intraokulare Ionenkonzentration beeinflussen könnten, zurückzuführen sein, so die Autoren. (ak)