MIAMI/HYDERABAD (Bier­mann) — Intraoku­lar­lin­sen (IOL) verur­sa­chen einen erheb­li­chen peri­phe­ren Defo­kus, der je nach Stärke und Design der IOL signi­fi­kant vari­iert. 
Dies ist das Ergeb­nis einer indi­schen Labor­stu­die, in der IOL von zwei verschie­de­nen Herstel­lern (APPALENS 207, Appa­sa­my Asso­cia­tes und SN60WF, Alcon Labo­ra­to­ries, Inc.) unter Labor­be­din­gun­gen vergli­chen wurden. Die IOL-Stär­ken reich­ten von 17 bis 25 Diop­trien (dpt). Die IOL wurden in eine flüs­sig­keits­ge­füll­te Kammer einge­setzt und die Brech­kraft auf der Achse und außer­halb der Achse mit einem Laser­strahl­ver­fol­gungs­sys­tem in der zentra­len 3 mm-Zone gemes­sen, wobei die Einfalls­win­kel zwischen ‑30 und +30 Grad in 5‑Grad-Schrit­ten lagen. Die Posi­ti­on des besten Fokus wurde für jede IOL bei jedem Winkel berech­net. Die Winkel­ab­hän­gig­keit der IOL-Leis­tung wurde mit theo­re­ti­schen Vorher­sa­gen vergli­chen.
Der peri­phe­re Defo­kus nahm mit zuneh­men­dem Einfalls­win­kel und zuneh­men­der Brech­kraft signi­fi­kant zu. Der peri­phe­re Defo­kus bei ±30 Grad stieg bei APPALENS 207 von 5,8 auf 8,5 dpt, wenn die Brech­kraft von 17,5 auf 24,5 dpt erhöht wurde. Bei SN60WF stieg der peri­phe­re Defo­kus von 4,9 auf 7,4 dpt an, wenn die Brech­kraft von 17 auf 25 dpt erhöht wurde. Die mitt­le­re Diffe­renz zwischen der gemes­se­nen und der theo­re­ti­schen tangen­tia­len Brech­kraft bei ±30 Grad betrug 0,50 ± 0,16 dpt für die APPALENS 207 und ‑0,40 ± 0,10 dpt für die SN60WF, unab­hän­gig von der IOL-Brech­kraft.
In Anbe­tracht der Tatsa­che, dass der peri­phe­re Defo­kus mit der Linsen­stär­ke zusam­men­hängt, führt der Ersatz der Augen­lin­se (etwa 24 D) durch eine IOL zu einem signi­fi­kan­ten Unter­schied im peri­phe­ren Defo­kus­pro­fil nach der Opera­ti­on, schluss­fol­ger­ten die Autoren der Studie. (ak)