SAINT-DENIS (Biermann) – In einer aktuellen Studie haben deren Autoren die Sicherheit der Anti-VEGF-Wirkstoffe Ranibizumab (RBZ) und Aflibercept (AFL) unter Real-World-Bedingungen verglichen. Darin haben die Forschenden bei den Patienten nach Beginn der jeweiligen Behandlung – trotz unterschiedlichen pharmakodynamischen und ‑kinetischen Eigenschaften der Wirkstoffe – ein in etwa ähnliches Risiko für Myokardinfarkt (MI), Apoplex sowie Tod festgestellt.
Im Rahmen ihrer landesweiten Kohortenstudie sammelten die Wissenschaftler aus Datenbanken der französischen nationalen Krankenversicherung Informationen zu erwachsenen Patienten, die im Zeitraum 2014 bis 2018 eine intravitreale Pharmakotherapie (IVI) mit entweder RBZ (n=174.794) oder AFL (n=76.242) begonnen hatten.
Die Nachbeobachtungszeit betrug bis zu 6 Jahre und wurde am 31.Dezember 2019 beendet.
Die Arbeitsgruppe verglich die Risiken für MI, Apoplex und Tod bei den Patienten nach initialer Behandlung mit RBZ versus AFL mithilfe der Kaplan-Meier- und der multivariaten Cox-Proportional-Hazard-Modelle, die an soziodemografische Merkmale, kardiovaskuläre Erkrankungen und andere Risikofaktoren angepasst wurden. Zusätzlich führte die Gruppe Untergruppenanalysen bezüglich ischämischer Herzerkrankungen oder Apoplex in der Anamnese, Diabetes, Therapieindikation, Geschlecht, Alter und Anzahl an IVI durch.
Die Forscher ermittelten, dass bei den Neupatienten der AFL-Gruppe im Vergleich zu denjenigen der RBZ-Gruppe kein erhöhtes Risiko für MI (n=1523 Inzidenz; adjustierte HR [aHR] 1,0; 95%-KI 0,89–1,11; p=0,76), für Schlaganfall (n=2306 Inzidenz; aHR 1,03; 95%-KI 0,95–1,13; p=0,80) oder für Tod (n=4135 Inzidenz; aHR 0,98; 95%-KI 0,92–1,05; p=0,18) bestand.
Demgegenüber stellten die Experten fest, dass in der AFL-Gruppe ein leichtes, nicht signifikant höheres Risiko für Schlaganfall bei Diabetikern im Vergleich zur RBZ-Gruppe vorlag (aHR 1,15; 95%-KI 0,98–1,35), insbesondere bei Patienten mit Diabetischem Makulaödem (aHR 1,20; 95%-KI 1,0–1,44).
(tt)