MINNEAPOLIS (Biermann) — In einer retrospektiven Studie mit 14 eingeschlossenen Augen von 14 Hochrisiko-Patienten, welche eine chronische tiefe Hornhautneovaskularisation aufwiesen, wurde ab 2011 eine Behandlung mit intrastromalem Bevacizumab durchgeführt. Die Behandlung mit 0,05 bis 0,1 ml (Dosis 2,5 mg/0,1 ml) Bevacizumab erfolgte alle vier bis acht Wochen. Je nach vorheriger Behandlung (penetrierende Keratoplastik oder DALK) wurden eine bis drei intrastromale Injektionen durchgeführt.
Bei 64,2% Patienten bestand ursprünglich eine neurotrophe Keratitis nach Herpes Zoster- oder Herpes Simplex-Keratitis. In 50% der Fälle erreichte die Neovaskularisation die optische Achse, in 42,8% fanden sich die Neovaskularisationen nur parazentral. Nach intrastromaler Bevacizumab-Gabe erreichten 14,2% der Patienten eine komplette Regression der Neovaskularisationen. Eine erneute Keratoplastik wurde daher nicht notwendig. Bei 21,4% persistierten die Neovaskularisationen. Eine erfolgreiche Keratoplastik konnte hier bei 57% der Patienten durchgeführt werden. Es zeigten sich nur geringe Nebenwirkungen der Therapie. Bei zwei Augen entstand ein temporärer Epitheldefekt, bei einem Auge eine intrastromale Hämorrhagie. Während einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von drei Jahren fanden sich keine Hinweise auf ein Rezidiv der Neovaskularisationen. In der Transplantat-Gruppe gab es keinen Anhalt für eine Transplantatabstoßung. (ak)