Intraoku­lar­lin­sen

Kein Unterschied zwischen monofokaler IOL und IOL mit erweiterter Schärfentiefe bei Mini-Monovision

18. März 2025

WIEN (Bier­mann) — Ange­sichts der vielen auf dem Markt befind­li­chen Linsen­mo­del­le stellt sich regel­mä­ßig die Frage, welches Modell eine besse­re Perfor­mance bietet.
In einer rando­mi­sier­ten, kontrol­lie­ren, doppelt maskier­ten Studie wurden die inter­in­di­vi­du­el­len Unter­schie­de in der Sehleis­tung bei Verwen­dung einer moder­nen mono­fo­ka­len Intraoku­lar­lin­se (IOL) im Vergleich zur Sehleis­tung mit einer nicht diffrak­ti­ven IOL mit erwei­ter­ter Schär­fen­tie­fe unter Verwen­dung von Mini-Monvi­si­on untersucht.
Insge­samt wurden 48 Pati­en­ten (96 Augen) mit beid­sei­ti­ger alters­be­ding­ter Kata­rakt in die Studie aufge­nom­men. Eine Gruppe erhielt eine moder­ne mono­fo­ka­le IOL RAO200E (RayOne EMV; Rayner) und die andere Gruppe eine nicht-diffrak­ti­ve IOL mit erwei­ter­ter Tiefen­schär­fe DFT015 (Acrysof IQ Vivity; Alcon) in beiden Augen. Die Ziel­re­frak­ti­on für beide Grup­pen war Mini-Mono­vi­si­on. Nach 3 Mona­ten wurden die monoku­la­re und binoku­la­re korri­gier­te und unkor­ri­gier­te Sehschär­fe für die Ferne (CDVA/UDVA), die mitt­le­re Sehschär­fe (DCIVA/UIVA) und die Nahseh­schär­fe (DCNVA/UNVA), die Kontrast­emp­find­lich­keit, die binoku­la­ren Defo­kus­sie­rungs­kur­ven, die Halo­me­trie und die Ergeb­nis­se des Frage­bo­gens zur Sehqua­li­tät verglichen.
Der binoku­la­re mitt­le­re CDVA, DCIVA bei 66 cm und DCNVA bei 40 cm betru­gen ‑0,10 +/- 0,10, 0,15 +/- 0,11 und 0,32 +/- 0,16 logMAR für das RAO200E bzw. ‑0,10 +/- 0,10, 0,12 +/- 0,10 und 0,27 +/- 0,16 logMAR für das DFT015, ohne signi­fi­kan­ten Unter­schied. Ein signi­fi­kan­ter Unter­schied konnte für das domi­nan­te Auge bei monoku­la­rem DCIVA und DCNVA und für das domi­nan­te und nicht-domi­nan­te Auge bei monoku­la­rem UNVA gezeigt werden, mit 0,28 +/- 0,14, 0,48 +/- 0,22, 0. 46 +/- 0,21 und 0,41 +/- 0,20 logMAR für das RAO200E und 0,14 +/- 0,10 (P = 0,023), 0,35 +/- 0,16 (P = 0,008), 0,30 +/- 0,14 (P = 0,001) und 0,21 +/- 0,10 (P = 0,003) logMAR für das DFT015. Es konnte eine signi­fi­kant gerin­ge­re Halogrö­ße in der RAO200E-Gruppe und eine signi­fi­kant besse­re distanz­kor­ri­gier­te Defo­kus­sie­rungs­kur­ve bei ‑2,5 (P = 0,031), ‑2,0 (P = 0,03) und ‑1 Diop­trien (P = 0,03) Defo­kus­sie­rung in der DFT015-Gruppe nach­ge­wie­sen werden.
Im Vergleich zwischen der fort­schritt­li­chen mono­fo­ka­len IOL RAO200E und der nicht-diffrak­ti­ven IOL DFT015 mit erwei­ter­ter Schär­fen­tie­fe zeig­ten sich keine signi­fi­kan­ten Unter­schie­de in der korri­gier­ten oder unkor­ri­gier­ten binoku­la­ren Sehschär­fe für die Ferne, die mitt­le­re und die nahe Entfer­nung in einer Mini-Mono­vi­si­ons­ein­stel­lung, so die Autoren. (ak)

Autoren: Zeilinger J et al.
Korrespondenz: oliver@findl.at
Studie: Comparing an Advanced Monofocal With a Non-diffractive Extended Depth of Focus Intraocular Lens Using a Mini-Monovision Approach
Quelle: Am J Ophthalmol. 2025 Mar:271:86-95.
Web: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2024.10.014

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