SAO PAULO (Biermann) – Einer aktuellen Studie zufolge besteht ein potenziell erhöhtes Risiko für eine nichtinfektiöse intraokuläre Inflammation nach intravitrealer Injektion (IVI) mit Aflibercept (AFL), wenn Silikonöl(SO)-beschichtete Spritzen verwendet und zur Vermeidung einer Luftinstallation geklopft werden. Laut den Autoren der Arbeit könnte die dadurch bedingte SO-Freisetzung per se und möglicherweise auch durch eine verstärkte Aggregation des Anti-VEGF-Fusionsproteins zu einer erhöhten Immunreaktion führen.
In ihre randomisierte, doppelverblindete, kontrollierte klinische Studie schlossen die Wissenschaftler 41 Patienten/Augen mit proliferativer diabetischer Retinopathie ein, bei denen 48 Stunden vor einer Vitrektomie eine IVI mit AFL erfolgte. Die Arbeitsgruppe teilte die Kohorte in 4 Gruppen auf.
Gruppe 1 bildeten 10 Augen, bei denen eine SO-Spritze ohne Agitation verwendet wurde. Gruppe 2 bestand aus 10 Augen, bei denen eine SO-Spritze geklopft wurde. Gruppe 3 umfasste 10 Augen, bei denen eine SO-freie Spritze ohne Agitation benutzt wurde. Gruppe 4 beinhaltete 11 Augen, bei denen eine SO-freie Spritze geklopft wurde. Die Forschenden legten als primären Endpunkt das Vorhandensein von Vorderkammerzellen (VKZ) nach 48 Stunden fest. Vor und 48 Stunden nach der IVI wurden zudem Kammerwasserproben entnommen und die Konzentrationen an Interleukinen und Chemokinen mittels Durchflusszytometrie quantifiziert.
Die Forscher ermittelten, dass 80% der Augen in Gruppe 2 nach 48 Stunden VKZ aufwiesen, gefolgt von 36,4% in Gruppe 4, 20% in Gruppe 3 sowie 10% in Gruppe 1. Demgegenüber konstatierten die Retinologen, dass sich vor und nach der IVI keine signifikanten Unterschiede in den Konzentrationen aller Zytokine und Chemokine in Bezug auf den Agitations-Status zeigten, während es in den SO-Gruppen 1 und 2 zu einem grenzwertig signifikanten Anstieg der mittleren Konzentrationen an Interferon-gamma-induziertem Protein-10 (IP-10; p=0,057) und Interleukin (IL)-8 (p=0,058) kam.
(tt)