AURORA (Biermann) – Wie die Autoren einer aktuellen Studie schreiben, könnte ein erhöhter Spiegel des C‑reaktiven Proteins (CRP) zu einer chronischen Entzündung der Aderhaut führen, was zu einer choroidalen Verdünnung und sekundär zu einem erhöhten Risiko der Progression von einer intermediären zu einer fortgeschrittenen AMD führen könnte. Das CRP könnte ein Marker für entzündliche Ereignisse sein, die okuläre Erkrankungen induzieren können.
Ziel ihrer Studie war es, so die Forschenden, die Beziehung zwischen dem systemischen CRP-Spiegel und der Aderhautdicke (CT) bei Patienten mit intermediärer AMD (iAMD) zu untersuchen.
Die Wissenschaftler nahmen 107 Patienten (213 Augen; Durchschnittsalter 76,8 ± 6,8 Jahre) mit iAMD aus dem Colorado-AMD-Register (USA) in die Studie auf. Die Arbeitsgruppe entnahm Blutproben, führte Spectral-Domain-OCT‑, Fundus- sowie Fundusautofluoreszenz-Untersuchungen durch, und erhob zusätzlich die Kranken- und Sozialanamnese der Patienten. Die CT wurde mithilfe manueller Segmentierung der OCT-Aufnahmen gemessen, und die CRP-Spiegel in den Serumproben quantifiziert. Mithilfe univariater und multivariabler Regression, die die intraindividuelle Korrelation beider Augen berücksichtigte, passte die Gruppe die logarithmisch umgewandelte CT als Messergebnis an.
Die Forscher ermittelten eine mediane CT von 200,5 µm (Bereich 86,5–447,0 µm). Der mediane CRP-Wert betrug 1,43 mg/l (Bereich 0,13–17,10 mg/l). Die Retinologen stellten im univariaten Modell eine Assoziation zwischen höheren CRP-Werten und verringerter CT fest (p=0,01). Ebenso waren höheres Alter und retikuläre Pseudodrusen (RPD) mit einer verringerten CT verbunden (p<0,01), während keine Assoziation mit dem Geschlecht, dem Body-Mass-Index oder Nikotinkonsum und der CT bestand. Ein erhöhter CRP-Wert blieb auch nach Anpassung von Alter und RPD signifikant mit einer verringerten CT assoziiert (p=0,01).
Die Autoren resümieren, dass die Ergebnisse der Studie den Zusammenhang zwischen Entzündung – im Sinne einer möglichen Komplementaktivierung durch die erhöhten CRP-Werte – und AMD weiter verstärken.
(tt)