SANKT PETERSBURG (Biermann) – Patienten mit einem inferioren Rezidiv nach rhegmatogener Ablatio (RRD), die mit einer Cerclage (SB) kombiniert mit Pars-plana-Vitrektomie (ppV) chirurgisch versorgt werden, zeigen die besten anatomischen Ergebnisse, während die Patienten mit einem 2. Rezidiv eher von einer ppV mit Retinotomie (RT) und kurzfristiger Perfluorcarbon (pPFCL)-Tamponade profitieren. Zu diesem Ergebnis sind die Autoren einer aktuellen Arbeit gekommen.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 81 Patienten/Augen (47 Männer, 34 Frauen; Durchschnittsalter 54,8 ± 14,1 Jahre) mit ≥1 inferioren Rezidiv nach RRD ein. Als primäre Operation wurde in 21 Fällen (25,9%) eine SB, bei 44 Patienten (54,4%) eine ppV, in 12 Fällen (14,8%) eine ppV + SB und bei 4 Patienten (4,9%) eine ppV + RT durchgeführt. 49 Patienten (60,5%) erhielten eine Silikonöl(SiO)-Tamponade.
Die mittlere Zeit bis zum 1. Rezidiv lag bei 109 ± 91 Tagen. Die Rezidive wurden bei 39 Patienten (48%) mit einer ppV, in 9 Fällen (11%) mit ppV + SB, bei 13 Patienten mit ppV + RT und in 20 Fällen (25%) mit ppV + RT + pPFCL behandelt. Alle Augen erhielten eine SiO-Tamponade. Alle Patienten wurden bis zur erfolgreichen Netzhautanlage nachbeobachtet oder bis zum 3. Rezidiv. Die Arbeitsgruppe legte als primäre Endpunkte den chirurgischen Erfolg der Wiederanlage der Retina und die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) fest.
Die Forscher ermittelten, dass nach der Behandlung des 1. Rezidivs die Rezidivrate in der ppV+SB-Gruppe signifikant geringer war als die der ppV- (p=0,0012), ppV+RT- (p=0,028) und der ppV+RT+pPFCL-Gruppe (p=0,047).
Demgegenüber stellten die Experten bei einem 2. Rezidiv (n=42) einen signifikanten Trend (p=0,016) zu einer verminderten Rezidivrate nach ppV + RT + pPFCL fest. Die mittlere Zeit zwischen dem vorherigen Eingriff und dem 2. Rezidiv betrug 210 ± 186,6 Tage. In keiner Gruppe gab es nach dem 1. oder 2. Rezidiv-Eingriff eine signifikante Verbesserung der BCVA (p>0,05). Laut den Autoren könnte dies daran liegen, dass 80% der Fälle Makula-off-Ablationes waren und alle Augen eine proliferative Vitreoretinopathie aufwiesen.
(tt)