DUNEDIN (Biermann) – Die infektiöse Uveitis ist weltweit eine der am häufigsten visusbedrohenden Formen der Uveitis. So macht sie in Neuseeland, dem Herkunftsland der Autoren einer neuen Studie zu diesem Thema, 19,6% aller Uveitiden aus.
Aufgrund der zunehmenden Anzahl an intravitrealen Injektionen steigt entsprechend auch die Rate an Komplikationen und Infektionen post injectionem. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass die Uveitis, welche auf einer infektiösen Ätiologie basiert, vor der intravitrealen Injektion von Corticosteroiden mit oder ohne Immunsuppressiva sorgfältig ausgeschlossen werden sollte, zumal atypische Befunde während einer immunsuppressiven Behandlung auftreten können. Die Polymerasekettenreaktion (PCR) könne in dieser Situation eine wichtige Rolle bei der Diagnose spielen, so das Fazit der Autoren.
Die Wissenschaftler untersuchten retrospektiv medizinische Aufzeichnungen zu 4 Patienten, die sich mit einer infektiösen Uveitis nach intravitrealer Injektion von Triamcinolonacetonid (TA) und/oder Methotrexat (MTX) entweder erstmalig oder bei einer Verschlechterung der Symptome in der Augenklinik des Auckland-District-Health-Boardes (Neuseeland) vorstellten.
Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 67,25±7,58 Jahre. Bei 3 Patienten bestand der Zustand nach intravitrealer TA- und bei 1 Patienten nach MTX-Injektion. Alle Patienten waren vor der intravitrealen Therapie immunsupprimiert. Die Arbeitsgruppe ermittelte bei 2 Patienten eine Toxoplasmose-bedingte Chorioretinitis, welche sich nach TA-Injektion verschlechterte. In 1 Fall entwickelte sich nach TA-Injektion eine Cytomegalie (CMV)-bedingte Retinitis und bei 1 Patienten mit Syphilis-bedingter Retinopathie verschlechterte sich der Befund nach MTX-Injektion. Bei 1 Patienten wurde serologisch mithilfe der PCR eine atypische Toxoplasmose-Chorioretinitis nachgewiesen, wohingegen zunächst ein Schub der vermuteten Birdshot-Chorioretinopathie diagnostiziert worden war.
(tt)