GUANGDONG (Biermann) – Die Spiegel bestimmter Komplementfaktoren und Immunglobulinen im Blutplasma eignen sich als Biomarker bei der Differenzierung der verschiedenen Glaukomformen sowie für die Beurteilung einer Progression im Verlauf. Zu diesem Ergebnis sind die Autoren einer aktuellen Studie aus China gekommen.
In ihre Kohortenstudie schlossen die Wissenschaftler 236 Patienten mit Glaukom ein. Diese umfassten 92 Patienten mit akutem primärem Engwinkelglaukom (APACG), 76 mit chronischem primärem Engwinkelglaukom (CPACG) sowie 68 Fälle mit primärem Offenwinkelglaukom (POAG). Zusätzlich nahmen die Forschenden 163 Glaukompatienten mit hohem Augeninnendruck (IOD) als Untergruppe sowie 226 gesunde Kontrollpersonen in ihre Kohorte auf.
Die Arbeitsgruppe analysierte aus den Blutproben aller Teilnehmer die Plasmaspiegel der Komplementfaktoren C3, C4 und CH50 sowie der Immunglobuline IgA, IgG sowie IgM.
Die Forscher ermittelten, dass zwischen den Patienten mit hohem IOD und den Kontrollpersonen ein signifikanter Unterschied der Spiegel von C4 (0,27±0,69 vs. 0,25±0,07 g/l), von IgA (3,11±1,04 vs. 2,54±1,07 g/l), von IgG (12,07±1,92 vs. 11,21±2,22 g/l) sowie von IgM (1,17±0,49 vs. 0,99±0,41 g/l) bestand (p<0,01).
Des Weiteren stellten die Experten fest, dass der C3-Spiegel in der APACG-Gruppe signifikant höher lag als in der Kontrollgruppe (1,14±0,16 vs. 1,06±0,18 g/l).
Ebenso fielen die Werte von IgA sowohl in der APACG-Gruppe (3,16±0,97 g/l) als auch in der POAG-Gruppe (2,91±1,11 g/l) signifikant höher aus als in der Kontrollgruppe (2,54±1,07 g/l; p<0,05).
Zudem beobachteten die Ophthalmologen, dass die IgG-Spiegel bei den APACG-Patienten (12,15±2,02 g/l) und den CPACG-Patienten (11,95±2,28 g/l) signifikant gesteigert waren im Vergleich zu den Kontrollpersonen (11,21±2,22 g/l; p<0,05).
Gleichermaßen lagen die Werte von IgM nicht nur in der APACG-Gruppe (1,24±0,66 g/l) sondern auch in der CPACG-Gruppe (1,17±0,45 g/l) signifikant höher verglichen mit der Kontrollgruppe (0,99±0,41 g/l; p<0,05).
(tt)