LYON (Biermann) Die Ätiologie einer Uveitis herauszufinden stellt aufgrund des breiten Spektrums an Ursachen oftmals eine Herausforderung dar.
In einer aktuellen Studie haben deren Autoren gezeigt, dass die Magnetresonanztomographie des Gehirns (bMRT) in bestimmten Fällen bei idiopathischer neu aufgetretener Uveitis eine relevante Zusatz-Diagnostik zur Ursachenforschung darstellen kann. Die Autoren befürworten diese neuronale Bildgebung vor allem bei intermediärer‑, posteriorer- oder Panuveitis mit gleichzeitigen neurologischen Symptomen, bei retinaler Vaskulitis sowie bei Patienten, die älter als 40 Jahre sind, um ein okulozerebrales Lymphom auszuschließen.
Die Wissenschaftler nahmen 402 Patienten mit De-novo-Uveitis, die zwischen 2003 und 2018 in die Augenklinik des Lehrkrankenhauses Croix-Rousse, Lyon (Frankreich) überwiesen worden waren und ein bMRT erhielten, in die retrospektive Kohortenstudie auf.
Die Forscher ermittelten, dass das bMRT bei 19 (5,0%) der 402 Patienten zur ätiologischen Ursache der Uveitis geführt hat. Unter diesen Patienten zeigten 68% neurologische Symptome.
Mithilfe der univariaten Analyse stellte die Arbeitsgruppe fest, dass neurologische Symptome (p<0,001), eine granulomatöse Uveitis (p=0,003), eine retinale Vaskulitis (p= 0,002) sowie eine intermediäre Uveitis (p<0,001) signifikant mit dem zur Diagnose führenden bMRT assoziiert waren.
Zusätzlich ergab die multivariate Analyse eine signifikante Assoziation von neurologischen Symptomen (p<0,001) und intermediärer Uveitis (p= 0,01).
(tt)