ICL-Implan­ta­ti­on

ICL mit zentralem Port mit guten Zehn-Jahres-Ergebnissen

19. Juni 2024

MADRID (Bier­mann) — Im Fernán­dez-Vega Ophthal­mo­lo­gi­schen Insti­tut in Oviedo (Spani­en) wurden mittels retro­spek­ti­ver verglei­chen­der Fall­se­rie die klini­schen Ergeb­nis­se und post­ope­ra­ti­ven Kompli­ka­tio­nen einer implan­tier­ba­ren Hinter­kam­mer­lin­se (implan­ta­ble coll­amer lens ICL) im Verlauf von zehn Jahren unter­sucht. Beson­de­res Augen­merk lag hier­bei auf dem Abstand der ICL-Rück­flä­che zur Vorder­flä­che der natür­li­chen Linse (Vault).
In die Studie wurden Augen aufge­nom­men, bei denen eine V4c ICL implan­tiert wurde und die zehn Jahre lang nach­un­ter­sucht wurden. Die Augen wurden je nach Vault ein Jahr post­ope­ra­tiv in zwei Grup­pen einge­teilt: Vault von <250 μm und zwischen 250 μm und 800 μm.
Analy­siert wurden unkor­ri­gier­ter Fern­vi­sus (UDVA), korri­gier­ter Fern­vi­sus (CDVA),  Augen­in­nen­druck (IOD), Endo­thel­zell­dich­te (ECD), Vault, Kompli­ka­tio­nen und Folgeoperationen.
In die Gruppe mit nied­ri­gem Vault wurden 37, in die Gruppe mit norma­lem Vault 90 Augen einge­schlos­sen. Im Laufe der zehn­jäh­ri­gen Nach­be­ob­ach­tungs­zeit wurden zwischen den Grup­pen keine Unter­schie­de bei UDVA, CDVA und Refrak­ti­on fest­ge­stellt. Während der Nach­be­ob­ach­tungs­zeit entwi­ckel­te sich in keinem Fall eine ICL-indu­zier­te ante­rio­re subkap­su­lä­re Trübung. Bei zwei (5,4%) in der Gruppe mit nied­ri­ger bzw. bei acht Augen (8,9%) in der Gruppe mit norma­ler Sehschär­fe musste die ICL ausge­tauscht werden. Bei einem (2,8 %) bzw. zwei Augen (2,2 %) in der Nied­rig- bzw. Normal-Vault-Gruppe war ein Exci­mer-Laser-Eingriff zur Korrek­tur der Rest­fehl­sich­tig­keit erfor­der­lich. Der IOD blieb während der gesam­ten zehn­jäh­ri­gen Nach­be­ob­ach­tungs­zeit stabil. Der Verlust der ECD von der präope­ra­ti­ven bis zur 10-jähri­gen Nach­be­ob­ach­tungs­zeit betrug 3,8 % bzw. 4,5 % in der Gruppe mit nied­ri­gem bzw. norma­lem Vault (p = 0,4). Es wurden keine Pigment­di­sper­si­ons­glau­ko­me oder andere das Sehver­mö­gen bedro­hen­de Kompli­ka­tio­nen registriert.
In der Studie zeig­ten sich letzt­lich gute Lang­zeit­er­geb­nis­se der V4c-ICL. Dies deute darauf hin, dass der zentra­le Port das poten­zi­el­le Risiko im Zusam­men­hang mit einem nied­ri­gen Vault verrin­gern kann, so die Autoren. (ak)

Autoren: Alfonso-Bartolozzi B et al.
Korrespondenz: j.alfonso@fernandez-vega.com
Studie: Ten-year follow-up of posterior chamber phakic intraocular lens with central port design in patients with low and normal vault
Quelle: J Cataract Refract Surg. 2024 May1;50(5):441-447.
Web: https://doi.org/10.1097/j.jcrs.0000000000001379

html

Aus rechtlichen Gründen (Heilmittelwerbegesetz) dürfen wir die Informationen nur an Fachkreise weitergeben.