TOKIO (Biermann) – Langzeitstudien zu den klinischen Ergebnissen der Implantable-Collamer-Lens(ICL)-Implantation sind selten. Eine japanische Arbeitsgruppe untersuchte daher die Langzeitergebnisse der ICL-Implantation bei Myopie mit Astigmatismus. In Bezug auf Sicherheit, Wirksamkeit, Vorhersagbarkeit und Stabilität für die Korrektur von Myopie und myopischem Astigmatismus zeigte die ICL-Implantation über einen Follow-up-Zeitraum von 10 Jahren gute Ergebnisse.
Die retrospektive Beobachtungsstudie Studie umfasste 114 Augen von 61 Patienten, die sich einer ICL-Implantation zur Korrektur von Myopie und myopischem Astigmatismus unterzogen hatten.
Die Ärzte bewerteten die Sicherheit, Wirksamkeit, Vorhersagbarkeit, Stabilität und unerwünschte Ereignisse präoperativ sowie postoperativ nach 6 Monaten (106 Augen) sowie 1 (94 Augen), 3 (58 Augen), 5 (65 Augen), 8 (89 Augen) und 10 (70 Augen) Jahren. Berücksichtigt wurden nur die Augen mit klinischen Daten, die zu jedem Nachbeobachtungszeitpunkt verfügbar waren.
Der mittlere unkorrigierte und korrigierte logMAR-Visus betrug 10 Jahre nach der Operation –0,01 ±0,24 und –0,18 ±0,07. Die mittleren Indizes für Sicherheit und Wirksamkeit betrugen 0,88 ±0,15 bzw. 0,66 ±0,26.
10 Jahre nach der Operation befanden sich 71,4% und 87,1% der Augen zwischen 0,5 und 1,0 dpt beziehungsweise innerhalb der angestrebten sphärischen Äquivalentkorrektur. Der mittlere Augeninnendruck lag präoperativ bei 13,1 ±2,4 mmHg und 10 Jahre postoperativ bei 13,1 ±2,9 mmHg. Der mittlere Endothelzellverlust war 10 Jahre nach der Operation 5,3%.
12 von 114 Augen (10,5%) entwickelten nach 5 bis 10 Jahren eine anteriore subkapsuläre Katarakt. Unter diesen waren vier Augen (3,5%) symptomatisch und es wurden ICL-Explantations- und Phakoemulsifikationsoperationen durchgeführt. Während des Beobachtungszeitraums traten keine sehbedrohlichen Komplikationen auf.
(isch)