HAIFA (Bier­mann — Eine Studie aus Israel machte sich auf die Suche nach Risi­ko­fak­to­ren für den Verlust des korri­gier­ten Fernvisus(CDVA) nach unkom­pli­zier­ter hyper­oper Laser-assis­tier­ter in situ Kerato­mi­leu­sis (LASIK).
Für die retro­spek­ti­ve Studie wurden hyper­ope Pati­en­ten einge­schlos­sen, die sich zwischen Januar 2000 und Dezem­ber 2019 einer mikro­ke­r­atom­ge­stütz­ten LASIK in Care-Vision Laser Centers, Tel-Aviv, Israel, unter­zo­gen hatten. Der Verlust des CDVA wurde defi­niert als ≥ 2 Linien (0,20 logMAR). Ausge­schlos­sen wurden Pati­en­ten, die aufgrund von intra- oder post­ope­ra­ti­ven Kompli­ka­tio­nen einen CDVA-Verlust aufwie­sen oder bei der letz­ten Visite eine Kata­rakt aufwiesen.
Insge­samt wurden 1998 Augen von 1998 Pati­en­ten in die Studie aufge­nom­men, von denen 35 Augen (1,75 %) bei der abschlie­ßen­den Nach­un­ter­su­chung (durch­schnitt­lich 387 Tage) einen Verlust des CDVA aufwie­sen. Die Gruppe mit Visus­ver­lust hatte eine signi­fi­kant größe­re sphä­ri­sche Behand­lung (3,4 vs. 2,8 dpt, P = 0,02), eine größe­re Abla­ti­ons­tie­fe (69,4 vs. 53,8 μm, P = 0,01), einen höhe­ren Anteil an Behand­lun­gen mit einer klei­ne­ren opti­schen Zone (6,0 mm) (31,4% vs. 13,4%, P = 0. 002), eine Behand­lung mit dem EX200 (Alcon) Exci­mer anstel­le des EX500 (Alcon) (74,3% vs. 39,0%, P < 0,001) und eine Behand­lung mit dem Moria M2-90 Mikro­ke­r­atom anstel­le des Moria Sub-Bowman’s Kerato­mi­leu­sis (SBK) Mikro­ke­r­atoms (65,7% vs. 29,6%, P < 0,001). In der multi­va­ria­ten binä­ren logis­ti­schen Regres­si­on blie­ben als signi­fi­kan­te Prädik­to­ren für den CDVA-Verlust eine größe­re sphä­ri­sche Korrek­tur (pro 1 dpt, Odds Ratio = 1,42, 95% CI, 1,11–1,81, P = 0,004) und die Verwen­dung des Moria M2-90 Mikro­ke­r­atoms (Odds Ratio = 4,66, 95% CI, 2,30–9,45, P < 0,001).
Die Autoren schluss­fol­ger­ten, dass bei Pati­en­ten, die sich einer unkom­pli­zier­ten hyper­open LASIK unter­zie­hen, eine größe­re sphä­ri­sche Hyper­opie mit einem höhe­ren Risiko für einen Sehver­lust verbun­den sein könnte. Die Umstel­lung auf ein neue­res Mikro­ke­r­atom-Modell redu­zier­te die Visus­ver­lust-Rate signi­fi­kant. (ak)