KOPENHAGEN (Biermann) – Die Übertragung von Infektionserregern von Spender zu Empfänger ist eine seltene, aber wohlbekannte Komplikation der Hornhauttransplantation und kann eine deutliche Verschlechterung der Prognose mit sich bringen. Die Ergebnisse einer dänischen Fallserie zeigen nun, dass die Verwendung von Candida-positiven Spenderhornhäuten insbesondere bei einer Descemet-stripping-automated-endothelial-keratoplasty (DSAEK) ein Risiko für die Entwicklung einer postoperativen Keratitis mit sich bringt.
Die retrospektive Übersicht betrachtet eine Reihe von Patienten, bei denen entweder eine perforierende Keratoplastik oder eine DSAEK durchgeführt wurde und die ein kulturpositives Hornhautransplantat erhielten.
Insgesamt fanden die dänischen Autoren 11 Patienten, die kulturpositive Hornhauttransplantate erhielten (6 mit Candida, 3 mit grampositiven und 2 mit gramnegativen Bakterien). 3 Patienten, bei denen Candida-kontaminierte Hornhäute verwendet wurden, entwickelten nach einer DSAEK eine Keratitis. Die mittlere Death-to-preservation-Zeit (DPT) dieser 3 Spenderhornhäute betrug 18,08 h (zwischen 18,08 und 20,90), während sie bei den verbleibenden 8 Spendern bei 12,27 h (zwischen 9,32 und 20,47) lag. Trotz einer Antimykotika-Behandlung war bei allen 3 Fällen eine Explantation und eine erneute DSAEK erforderlich.
Im Gegensatz zur Kältekonservierung für Spenderhornhäute erfordere die Organkulturtechnik ein mikrobiologisches Screening sowie die Ergänzung eines Antimykotikums, wodurch das Übertragungsrisiko einer Pilzinfektion von Spender zu Empfänger reduziert werden könne, schlussfolgern die Autoren der Fallserie.
(isch)