Horn­haut­sen­si­bi­li­tät

Neues kontaktloses Ästhesiometer misst zuverlässig und benutzerunabhängig

16. April 2025

MONTERREY (Bier­mann) — Die Horn­haut­sen­si­bi­li­tät kann grund­sätz­lich mittels Watte­stäb­chen­test abge­schätzt, aber auch mittels Ästhe­sio­me­trie quan­ti­fi­ziert werden. Bisher stand hier­für das Cochet-Bonnet-Ästhe­sio­me­ter (Cochet-Bonnet esthe­sio­me­ter , CBE) zur Verfü­gung. Auf dem Markt findet sich nun auch ein neues berüh­rungs­lo­ses Ästhe­sio­me­ter (oncont­act esthe­sio­me­ter, NCE). Inwie­fern die Messun­gen mit diesem Gerät repro­du­zier­bar sind, wurde in einer Studie zur Bewer­tungs­re­lia­bi­li­tät überprüft.
Zwei Unter­su­cher hatten in der Studie die Aufga­be, die bila­te­ra­len Horn­haut­emp­find­lich­keits­schwel­len mittels NCE und CBE zu messen. Pro Auge wurden drei­fa­che NCE-Messun­gen in allen fünf Stufen durch­ge­führt, während pro Auge einfa­che CBE-Messun­gen durch­ge­führt wurden. NCE- (mBar) und CBE-Messun­gen (mm) wurden für den direk­ten Vergleich zwischen den Gerä­ten in Milli­new­ton (mN) umge­rech­net. Die NCE-Mess­ab­wei­chun­gen wurden für das primä­re Ziel mit den Intra­klas­sen-Korre­la­ti­ons­ko­ef­fi­zi­en­ten (ICC) berech­net. Für das sekun­dä­re Ziel wurden Bland-Altman-Diagram­me mit 95%-Übereinstimmungsgrenzen (95%-LoA) und Spearm­ans Rang­kor­re­la­ti­ons­ko­ef­fi­zi­en­ten verwen­det, um den Grad der Über­ein­stim­mung und die linea­re Bezie­hung zwischen den mit beiden Gerä­ten ermit­tel­ten Horn­haut­emp­find­lich­keits­schwel­len zu bewer­ten. Zur Berück­sich­ti­gung der Inter-Augen-Korre­la­ti­on dessel­ben Studi­en­teil­neh­mers wurden verall­ge­mei­ner­te Schätz­glei­chungs­mo­del­le verwendet.
Die Unter­su­chun­gen wurden an 50 Proban­den (100 Augen) im media­nen Alter von 29 Jahren durch­ge­führt. Statisch signi­fi­kan­te Unter­schie­de im auf jeder NCE-Stufe gemes­se­nen Druck (alle p > 0,05) erga­ben sich nicht.
Es fand sich eine hohe Intra- und Inter-Obser­ver-Wieder­hol­bar­keit der NCE-Messun­gen (ICC > 0,90) und eine starke linea­re Korre­la­ti­on (rho > 0,7) auf jeder NCE-Stufe. Der Unter­schied zwischen den mitt­le­ren Horn­haut­emp­find­lich­keits­schwel­len (mN), gemes­sen mit NCE (0,052 +/- 0,021 mN) und CBE (0,046 +/- 0,005 mN), war statis­tisch signi­fi­kant (p = 0,001). Die Bland-Altman-Analy­se ergab einen diffe­ren­ti­el­len Bias von +0,00578 mN (95%-LoA ‑0,03677 – +0,04833 mN) zwischen den Schwellenmessungen.
Das NCE konnte in der Studie zuver­läs­si­ge und benut­zer­un­ab­hän­gi­ge Messun­gen der Horn­haut­emp­find­lich­keit gewähr­leis­ten. Die beiden Mess­me­tho­den können aller­dings nicht ausge­tauscht werden, da die Mess­wer­te nicht mitein­an­der vergleich­bar sind.(ak)

Autoren: Ruiz-Lozano R et al.
Korrespondenz: vperez4@med.miami.edu
Studie: Comparative Evaluation of the Corneal Sensitivity Thresholds between the Novel Non-Contact and Cochet-Bonnet Esthesiometers
Quelle: Am J Ophthalmol. 2025 Mar:271:407-416.
Web: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2024.12.013

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