PARIS (Biermann) — In einer retrospektiven konsekutiven Fallserie wurden die Untersuchungsergebnisse von Patienten mit limbaler Stammzellinsuffizienz (LSCD) bei einer Behandlung mittels flüssigkeitsgefüllter Sklerallinsen untersucht. Eingeschlossen wurden 27 Augen mit einer durch in Vivo-konfokaler Mikroskopie nachgewiesenen LSCD. Untersucht wurden zwischen Anpassung der Sklerallinse und dem letzten Follow-Up der korrigierte Fernvisus (CDVA) und das LSCD-Stadium auf Basis der klinischen Stadieneinteilung. Das letzte Follow-up war jeweils der Zeitpunkt, zu dem entweder die letzte Untersuchung mit Sklerallinse durchgeführt wurde oder die letzte Untersuchung vor Beendigung des Tragens der Sklerallinse. Bei Patienten, bei denen die LSCD sich unter Therapie mit Sklerallinse verschlechtert hatte, wurden zudem eine Vorderabschnitts-OCT und eine Vorderabschnitts-Fluoreszein-Angiographie durchgeführt.
Zu Beginn wurde ein LSCD-Stadium I bei 12 Augen (44,4%), ein Stadium II bei 12 Augen (44,4%) und Stadium III bei drei Augen (11,1%) festgestellt. Bei der letzten Untersuchung hatte der CDVA sich bei sieben Augen (25,9%) verbessert, war bei 13 Augen (48,1%) stabil geblieben und hatte sich bei sieben Augen (25,9%%, P = 0,16) verschlechtert.
Das Stadium der LSCD verbesserte sich bei sieben Augen (25,9%), blieb bei acht Augen stabil (29,6%) und verschlechterte sich bei zwölf Augen (44,4%, P=0,10). Bei fünf Augen wurde eine Vorderabschnitts-OCT und Vorderabschnitts-Fluoreszenzangiographie durchgeführt, welche eine limbale Kompression und eine verspätete Füllung mit Fluoreszein zeigte.
Eine Behandlung mit Sklerallinsen kann somit bei einer Mehrzahl der Augen mit LSCD zu einer Visusbesserung führen und die Augenoberfläche aufrechterhalten. Eine Verschlechterung des Augenoberflächenbefundes könnte durch limbale Hypoxie entstehen. Bei Sklerallinsentherapie sollte eine engmaschige Überprüfung des Linsensitzes durchgeführt werden. (ak)