BESANÇON (Biermann) – Anhand vorliegender Daten der Besançon-Hornhautbank (2005 bis 2018) wurde die Rate der Kontaminationen von Hornhautkulturen und die Entwicklung der involvierten Mikroorganismen analysiert. Die Kulturmedien wurden routinemäßig jeweils an Tag 5 und vor der Abschwellphase auf eine Kontamination untersucht.
Von 17.979 Spenderhornhäuten erwiesen sich 1240 Hornhäute als positiv für eine Kontamination mit Mikroorganismen. Die durchschnittliche jährliche Kontaminationsrate lag bei 6,8% (5,2% — 8,9%). In 75% der Fälle wurde eine bakterielle Kontamination nachgewiesen. Meistens handelte es sich hierbei um Staphylococcus spp. (31,3%) sowie um gramnegative Non-Enterobacteriaceae (27,3%, meistens Sphingomonas spp. und Pseudomonas spp). Im Falle einer Kontamination mit Pilzen (21,9%) wurde meist Candida gefunden (82,7%). Insgesamt wurden 77 verschiedene Mikroorganismen nachgewiesen. Die Rate an Staphylokokkus-Kontaminationen verringerte sich im Laufe der Zeit, während die Rate der Non-Enterobacteriaceae eher zunahm (46% der Bakterien in den letzten Jahren). Die meisten Kontaminationen wurden in der frühen Phase der Organkultur an Tag 5 nachgewiesen. Der zweite Test fand in 44,8% mykotische Kontaminationen.
Insgesamt war die jährliche Kontaminationsrate über die untersuchte Zeit stabil auf einem niedrigen Niveau. Die Arten der Mikroorganismen hingegen variierten von Jahr zu Jahr. Letztlich sei es sinnvoll, die dem Kulturmedium zugesetzten antibiotischen und antimykotischen Wirkstoffe zu reevaluieren, so die Autoren der Studie.
(ak)