ALICANTE (Biermann) – Orthokeratologie-Kontaktlinsen (OK) werden, nicht zuletzt auch zur Behandlung einer Myopie-Progression bei Kindern, immer häufiger eingesetzt. Im vorliegenden Literatur-Review wurde analysiert, inwiefern Orthokeratologie-Kontaktlinsen die cornealen Strukturen verändern können.
Von 1837 gefundenen Artikeln erfüllten insgesamt zwölf die Ein- und Ausschlusskriterien.
Die durchschnittliche beschriebene Nachbeobachtungszeit in den Studien lag bei 19,27 +/- 33,97 Monaten. In den Studien wurden folgende reversible Veränderungen beschrieben: Reduktion der zentralen epithelialen Basalzellen, Erhöhung von Höhe und Ausdehnung der superfiziellen Epithelzellen, Zunahme der zentralen Stromadicke und der aktiven Keratozyten. Bezüglich des Hornhautendothels wurden lediglich Veränderungen des Polymegathismus beschrieben. Während des OK-Einsatzes wurde zudem über eine Verringerung der Hornhautsensibilität berichtet. Weiterhin fand sich eine Reduktion der Nervenzelldichte im subbasalen Plexus. Zur Reversibilität der Veränderungen wurden in den Studien unterschiedliche Angaben gemacht.
Zusammenfassend führt die Anwendung von OK-Linsen zu reversiblen strukturellen Veränderungen im zentralen Epithel und im zentralen vorderen Stroma der Hornhaut sowie von Nervendichte im subbasalen Plexus und Hornhautsensibilität. Die Qualität der gefundenen Studien war gut (NOS-Tool durchschnittlich 7,58 +/- 1,31). Allerdings seien Studien mit einer längeren Nachbeobachtungszeit notwendig, so die Autoren. (ak)