BINNINGEN (Biermann) Eine aktuelle Arbeit berichtet über eine Häufung injektionsbedingter Augenentzündungen mit unbekannter Ursache nach intravitrealer Verabreichung von Aflibercept 8 mg. Den Forschern zufolge unterstreicht diese Fallserie die Notwendigkeit einer klinischen Überwachung zur Erkennung solcher Vorkommnisse.
Die Wissenschaftler beschrieben in einer Fallserie eine Gruppe von 8 Patienten, die nach intravitrealer Injektion von Aflibercept 8 mg an drei verschiedenen Zentren eine akute intraokulare Entzündung (IOI) entwickelten. Alle Patienten entwickelten innerhalb von 2–17 Tagen nach der Injektion eine Entzündung des Glaskörpers und der vorderen Augenkammer. Zudem hatten alle Patienten zuvor eine intravitreale Therapie gegen den endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF) erhalten (Ranibizumab, Aflibercept 2 mg oder Faricimab), ohne dass es injektionsbedingte Komplikationen beobachtet wurden. Es wurden keine Anzeichen einer Vaskulitis, Papillitis oder Retinitis festgestellt. Angesichts des klinischen Bildes wurden keine Glaskörperkulturen angelegt. Die Patienten wurden mit topischen Steroiden und nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten behandelt. Die Entzündung klang innerhalb von 11–24 Tagen ab, wobei sich das Sehvermögen hervorragend erholte, wie die Wissenschaftler berichteten.
(sas)