AUCKLAND (Biermann) – Eine aktuelle Arbeit zeigt, dass ein Wiederauftreten der Herpes-zoster-ophthalmicus(HZO)-Erkrankung häufig ist, wobei das Risiko eines Sehkraftverlusts mit der Anzahl der Rezidive ansteigt. Die Autoren empfehlen deshalb eine sorgfältige Überwachung auf mögliche Rezidive, insbesondere nach Beendigung der topischen Steroidbehandlung und bei Personen mit identifizierten Risikofaktoren für ein Rezidiv.
Die Wissenschaftler schlossen in ihre retrospektive monozentrische Kohortenstudie alle Patienten mit akutem HZO ein (insgesamt 869 mit einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 6,3 Jahren [Interquartilsbereich 3,7–8,9 Jahre]), die von 2006 bis 2016 behandelt wurden. Als primären Endpunkt legten die Forscher das Wiederauftreten der Augenerkrankung und als sekundären den moderaten Sehverlust (≤20/50) fest.
In ihrer Studie beobachteten die Forscher 551 Rezidive, wobei bei 200 Patienten (23,0 %) mindestens ein Rezidiv auftrat und die Uveitis (34,8 %) am häufigsten war. Die mediane Zeit bis zum ersten Rezidiv betrug 3,5 Monate. Als Prädiktoren für ein Krankheitsrezidiv ermittelten die Wissenschaftler in der multivariaten Analyse Immunsuppression (p=0,026), höheren Augeninnendruck (p=0,001), Hornhautbeteiligung (p=0,001) und Uveitis (p<0,001). Bei 437 Patienten wurden topische Steroide innerhalb des ersten Monats nach der Diagnosestellung eingesetzt, und bei 184 (42,1 %) dieser Patienten beobachteten die Studienautoren ein Rezidiv. Nach Beendigung der topischen Steroidbehandlung trat das Rezidiv im Median nach 1,4 Monaten auf (90 % innerhalb von 7 Monaten). Zu einem mäßigen Sehverlust (≤ 20/50) kam es den Autoren zufolge bei 15,5 % und 28,6 % bzw. 31,4 % und 50,0 % sowie 57,4 % der Augen mit null, einem, zwei, drei und vier oder mehr Rezidiven.
(sas)