DURHAM (Biermann) – Während des Autofahrens ein Mobiltelefon zu benutzen, begrenzt die Fahrleistung und mindert die Aufmerksamkeit. Im Vergleich zu gesunden Probanden nimmt die Fahrleistung bei Personen mit Glaukom beim Telefonieren am Steuer sogar überproportional ab, wie eine Querschnittsstudie offenlegt.
Die Studienautoren befragten dazu 112 Glaukom-Patienten sowie 70 Kontrollpersonen zu ihrem Nutzungsverhalten von Mobiltelefonen während des Autofahrens. 37 Patienten mit Glaukom und 28 Kontrollpersonen, die alle zufällig ausgewählt wurden, fuhren außerdem in einem Fahrsimulator bei gleichzeitigem Handygebrauch. Dabei wurde die Reaktionszeit auf periphere visuelle Stimuli gemessen.
Das mittlere Alter (SD) der 112 Teilnehmer mit Glaukom betrug 73,6 (9,6) Jahre. In der Kontrollgruppe war das Durchschnittsalter 68,4 (10,9). Von den Glaukompatienten verwenden 30 Patienten (26,8%) nach eigener Auskunft selten ein Handy beim Autofahren und 2 Patienten (1,8%) benutzen es manchmal. In der Kontrollgruppe gaben 20 Teilnehmer (28,6%) an, es selten zu gebrauchen, 2 (2,9%) benutzen es manchmal während der Fahrt (p=0,80).
Die Reaktionszeiten auf periphere visuelle Stimuli waren während der Verwendung von Mobiltelefonen bei Patienten mit Glaukom signifikant länger im Vergleich zu den gesunden Probanden (Median [Interquartilbereich], 1,86 [1,42–2,29] Sekunden vs. 1,14 [0,98–1,59] Sekunden, p=0,02). Der mittlere Anstieg (SD) der Reaktionszeit betrug bei Glaukompatienten 0,85 (0,60) Sekunden bei Verwendung eines Mobiltelefons. Bei den gesunden Probanden verlängerte sich die Reaktionszeit um durchschnittlich 0,68 (0,83) Sekunden (p=0,03).
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Patienten mit Glaukom genauso häufig Mobiltelefone beim Autofahren verwenden wie gesunde Personen. Dabei erfahren Patienten mit Glaukom jedoch einen stärkeren Rückgang ihrer Fähigkeit zur Erkennung visueller peripherer Ereignisse.
(isch)