REGGIO EMILIA (Biermann) — Eine italienische Studie hat gezeigt, dass die Senkung des Augeninnendruckes (IOD) 18 Monate nach erfolgter Trabekulektomie mit Mitomycin C (TRAB) signifikant stärker ist als nach Gonioskopie-assistierter transluminaler Trabekulotomie (GATT).
In beiden Gruppen konnte die Anzahl der Glaukommedikamente im Vergleich zum Ausgangswert nach den Eingriffen signifikant reduziert werden. Komplikationen und Reinterventionen fanden in beiden Gruppen in gleichem Ausmaß statt, sie unterschieden sich jedoch im Typ voneinander.
In die retrospektive, monozentrische Vergleichs-Kohortenstudie waren 110 Augen mit einem unkontrollierten Offenwinkelglaukom eingeschlossen worden. 61 Patienten unterzogen sich einer GATT, 49 einer TRAB.
Der primäre Endpunkt war eine IOD-Senkung, definiert als ≥30% Senkung zum Ausgangswert und ein absoluter IOD-Wert ≤18mmHg 18 Monate postoperativ mit komplettem (keine Medikamente) oder eingeschränktem (reduzierte Medikamente) Erfolg. Sekundäre Endpunkte waren Gesichtsfeldveränderungen, die Anzahl an Glaukommedikamenten, Komplikationen und Reinterventionen.
Der mittlere Ausgangs-IOD lag bei 30,04 ±7,5 mmHg und 27,59 ± 4,70 mmHg (p=0,072) mit einer mittleren Medikamentenanzahl von 3,08 ± 0,73 und 2,92 ± 0,91 (p=0,310) in der TRAB- bzw. GATT Gruppe.
18 Monate postoperativ lag der mittlere IOD bei 12,48 ± 4,58 mmHg und 15,26 ± 3,47 mmHg (p=0,002) nach TRAB, bzw. GATT. Es ergab sich eine Drucksenkung im Vergleich zum präoperativen IOD von 56,05 ± 17,72% nach TRAB und 42,04 ±15,56% nach GATT (p<0,001).
Die mittlere Reduktion der Medikamentenanzahl lag bei 2,3 ± 1,4 in der TRAB- und 2,1 ± 1,5 in der GATT Gruppe (p=0,493). Die Prozentzahlen lagen bei komplettem (keine Medikamente) oder eingeschränktem (reduzierte Medikamente) Erfolg bei 59% und 27% nach TRAB und 46% und 31% nach GATT (p=0,353).
In beiden Gruppen gab es keine Gesichtsfeldverluste. Die häufigste Komplikation nach TRAB war eine Bulbushypotonie und nach GATT ein Hyphäma. Ein erneuter Eingriff erfolgte nach TRAB in 8,2% der Fälle, nach GATT in 14,8% (p=0,341).
(tt)