OSAKA (Biermann) – Glaukompatienten ohne subjektive Symptome können durch zufällige Bilder mit Rauschen auf Gesichtsfeldstörungen aufmerksam gemacht werden. Dabei ist das von einer Computergrafik (CG) erzeugte Rauschen bei der Bewertung der subjektiven Wahrnehmung von Gesichtsfeldabweichungen wirksamer als ein analoges Rauschen, wie die Autoren einer vergleichenden aktuellen Arbeit zeigen.
Die Wissenschaftler untersuchten für diese Studie Personen mit Glaukom (205 Augen), präperimetrischem Glaukom (PPG; 19 Augen) und normalen Augen (35 Augen). Für das CG-Rauschen wurde eine Serie von Standbildern durch zufällige Auswahl von fünf monochromen Tönen auf 2‑mm-Quadratpunkten erstellt. Diese Bilder wurden mit 60 Bildern pro Sekunde gezeichnet, um ein sich bewegendes rauschendes Bild zu erzeugen. Die Studienteilnehmer wurden gebeten, ihre wahrgenommenen Schatten auf einem Blatt Papier zu beschreiben. Die Forscher kategorisierten die Ergebnisse anhand der Musterabweichungswahrscheinlichkeitskarte des Humphrey Field Analyzer (HFA) wie folgt: „Zustimmung“, „teilweise Zustimmung“, „nicht einverstanden“ und „keine Antwort“ und teilten das Glaukomstadium auf der Grundlage der mittleren Abweichung des HFA in vier Stufen von M1 bis M4 ein.
Die Forscher ermittelten Erkennungsraten (Übereinstimmung und teilweise Übereinstimmung) von 80,5 % für das CG- respektive 65,4 % für das analoge Rauschen, wobei das CG-Rauschen bei allen Glaukomaugen eine signifikant höhere Erkennungsrate aufwies (p<0,001). Darüber hinaus fanden die Experten, dass die Erkennungsraten mit fortschreitendem Glaukomstadium tendenziell zunahmen. Sie betrugen im Stadium M3 93,9 % für das CG-Rauschen respektive 78,8 % für das analoge Rauschen. Die PPG-Augen wiesen für beide Arten des Rauschens keine subjektiven Auffälligkeiten auf und die Spezifitätswerte betrugen 97,1 % bzw. 100 % für das CG- und Analog-Rauschen.
(sas)