Glau­kom­pa­ti­en­ten und subjek­ti­ve Wahr­neh­mung von Gesichtsfelddefekten

CG-Rauschen wirksamer als analoges Rauschen

21. Juni 2024

OSAKA (Bier­mann) – Glau­kom­pa­ti­en­ten ohne subjek­ti­ve Sympto­me können durch zufäl­li­ge Bilder mit Rauschen auf Gesichts­feld­stö­run­gen aufmerk­sam gemacht werden. Dabei ist das von einer Compu­ter­gra­fik (CG) erzeug­te Rauschen bei der Bewer­tung der subjek­ti­ven Wahr­neh­mung von Gesichts­feld­ab­wei­chun­gen wirk­sa­mer als ein analo­ges Rauschen, wie die Autoren einer verglei­chen­den aktu­el­len Arbeit zeigen.

Die Wissen­schaft­ler unter­such­ten für diese Studie Perso­nen mit Glau­kom (205 Augen), präpe­ri­me­tri­schem Glau­kom (PPG; 19 Augen) und norma­len Augen (35 Augen). Für das CG-Rauschen wurde eine Serie von Stand­bil­dern durch zufäl­li­ge Auswahl von fünf mono­chro­men Tönen auf 2‑mm-Quadrat­punk­ten erstellt. Diese Bilder wurden mit 60 Bildern pro Sekun­de gezeich­net, um ein sich bewe­gen­des rauschen­des Bild zu erzeu­gen. Die Studi­en­teil­neh­mer wurden gebe­ten, ihre wahr­ge­nom­me­nen Schat­ten auf einem Blatt Papier zu beschrei­ben. Die Forscher kate­go­ri­sier­ten die Ergeb­nis­se anhand der Muster­ab­wei­chungs­wahr­schein­lich­keits­kar­te des Humphrey Field Analy­zer (HFA) wie folgt: „Zustim­mung“, „teil­wei­se Zustim­mung“, „nicht einver­stan­den“ und „keine Antwort“ und teil­ten das Glau­kom­sta­di­um auf der Grund­la­ge der mitt­le­ren Abwei­chung des HFA in vier Stufen von M1 bis M4 ein.

Die Forscher ermit­tel­ten Erken­nungs­ra­ten (Über­ein­stim­mung und teil­wei­se Über­ein­stim­mung) von 80,5 % für das CG- respek­ti­ve 65,4 % für das analo­ge Rauschen, wobei das CG-Rauschen bei allen Glau­kom­au­gen eine signi­fi­kant höhere Erken­nungs­ra­te aufwies (p<0,001). Darüber hinaus fanden die Exper­ten, dass die Erken­nungs­ra­ten mit fort­schrei­ten­dem Glau­kom­sta­di­um tenden­zi­ell zunah­men. Sie betru­gen im Stadi­um M3 93,9 % für das CG-Rauschen respek­ti­ve 78,8 % für das analo­ge Rauschen. Die PPG-Augen wiesen für beide Arten des Rauschens keine subjek­ti­ven Auffäl­lig­kei­ten auf und die Spezi­fi­täts­wer­te betru­gen 97,1 % bzw. 100 % für das CG- und Analog-Rauschen.

(sas)

Autoren: Inoue A et al.
Korrespondenz: Inoue A; iec_info@lion.ocn.ne.jp
Studie: Subjective perception of visual field defects using random noise-moving images in patients with glaucoma: A comparison of computer graphics and analog noises
Quelle: PLoS One; 2024 May 20
Web: dx.doi.org/10.1371/journal.pone.0303849

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