PEKING (Biermann) Nach erfolgloser Trabekulektomie kann Sickerkissen-Needling mit subkonjunctivaler Injektion von Antimetaboliten (Mitomycin C oder 5‑Fluoruracil) eine intraokulare Druckkontrolle (IOD) und Reduktion der Anzahl an eingesetzten Antiglaukomatosa für wenigstens 6 Monate bewirken, so die Forscher einer aktuellen Übersichtsarbeit und Metaanalyse.
Da es im Rahmen unterschiedlicher Studien zu widersprüchlichen Ergebnissen hinsichtlich der IOD Senkung, Erfolgs- und Komplikationsrate kam, führten die Autoren eine Literaturrecherche mithilfe von PubMed, Embase, Cochrane Library und ClinicalTrials.gov durch.
Die Daten der eingeschlossenen Studien wurden mittels des Random-Effects-Modells analysiert. Für die Metaanalyse fasste die Arbeitsgruppe Daten über IOD und die Anzahl der eingesetzten Antiglaukomatosa vor und nach dem Eingriff zusammen. Anhand der Ergebnisse schätzten die Ophthalmologen die Erfolgs- und Komplikationsrate und führten, um die Heterogenität zu ergründen, eine Subgruppen- und Sensitivitätsanalyse, sowie eine Metaregression durch.
Die Autoren schlossen 37 Studien mit 2182 Patienten in das Review ein. Sie fanden als Gesamtergebnis bei der letzten Kontrolluntersuchung eine IOD-Senkung von 9,74 mmHg (95%-KI 8,85–10,63). Ein vollständiger Erfolg lag bei 45,9% (95%-KI 39,0–53,0) und ein qualifizierter Erfolg bei 70,4% (95%-KI 63,5–77,0).
Der Anfangs-IOD vor Needling zeigte sich in der Metaregressionsanalyse als mögliche Ursache der Heterogenität unter den Studien. Weiterhin fanden die Autoren heraus, dass ein höherer Ausgangs-IOD mit einer stärkeren IOD-Senkung korrelierte (p<0,001).
Hinsichtlich des Sicherheitsprofiles hatten konjunktivale Hämorrhagie (5,7%; 95%-KI 2,5–10,1), Hyphäma (5,5%; 95%-KI 3,0–8,7) und Sickerkissen-Leckage (5,0%; 95%-KI 3,2–7,3) die am höchsten geschätzte Inzidenz. Hauptrisiko eines Needling-Versagens stellte eine ansteigende Zahl an Needlings dar.
(tt)