DENVER (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass eine ärztliche Fernüberwachung des intraokularen Augeninnendruckes (IOD) mittels eines implantierten telemetrischen IOD-Sensors machbar und klinisch relevant ist.
Die von den Patienten erfassten IOD-Messungen können von externen Ärzten als Entscheidungshilfe hinsichtlich des weiteren antiglaukomatösen Therapiemanagements herangezogen werden und ersparen den Patienten während der COVID-19 Pandemie unnötige Arztbesuche, so die Autoren.
Die Wissenschaftler nahmen 37 Augen (37 Patienten, davon 48,6% weiblich), denen bereits ein telemetrischer Sensor implantiert worden war, in die Querschnittsstudie auf. Bei 16 Patienten lag der Sensor sulkusfixiert und bei 21 Patienten suprachoroidal. Die IOD-Messwerte wurden während des Lockdowns von externen Ärzten gesammelt und an 10 teilnehmende Studienzentren zur Prüfung der klinischen Relevanz geschickt. Bei 34 Patienten konnten IOD-Messergebnisse während des Lockdowns eingeholt werden. Das durchschnittliche Patientenalter betrug 69,3 ± 9,6 Jahre.
Die Arbeitsgruppe konnte 8415 IOD-Messungen an 370 Messtagen auswerten. Die antiglaukomatöse Therapie wurde bei 5 Patienten aufgrund der telemetrisch ermittelten IOD-Werte geändert. In 5 weiteren Fällen wurde ein Behandlungswechsel in Betracht gezogen, nachdem die Ärzte nach dem Lockdown die IOD-Ergebnisse erhielten. 9 von 10 Studienzentren hielten die telemetrische IOD-Überwachung für klinisch bedeutsam.
(tt)