ANKARA (Biermann) – Bei Patienten mit einem Pseudoexfoliations-Glaukom (XFG) besteht sowohl eine verringerte Geruchsempfindlichkeit als auch eine herabgesetzte Geruchsidentifikation im Vergleich zu Patienten mit einem primären Offenwinkelglaukom (POWG), Personen mit einem Pseudoexfoliationssyndrom (XSF) und gesunden Personen (HC). Dies schreiben die Autoren einer aktuellen Studie. Die Ergebnisse der Arbeit unterstützen laut den Forschenden die Vermutung, dass eine Assoziation zwischen einer neuralen Degeneration und einem XFG besteht.
In ihre prospektive Querschnittsstudie schlossen die Wissenschaftler 20 Patienten mit POWG und 20 mit XFG, 20 Teilnehmer mit XFS sowie 20 alters- und geschlechtsangepasste HC ohne okuläre Vorerkrankungen ein. Die Arbeitsgruppe bestimmte bei allen Teilnehmern mithilfe des Sniffin´-Stick-Geruchstests die Geruchs-Schwellenwerte und die Fähigkeit der Geruchsidentifikation und ‑differenzierung. Mittels der einfaktoriellen Varianzanalyse (ANOVA) verglich die Gruppe zusätzlich die Unterschiede zwischen den Gruppen und verwendete den Tukey-Signifikanz-Test zur Post-hoc-Analyse, wenn signifikante Unterschiede zwischen den Gruppe auftraten.
Die Forscher ermittelten, dass die POWG- , XFG- , XFS- sowie die HC-Gruppen signifikante Unterschiede in Bezug auf die Werte für Geruchsunterscheidung, Geruchsidentifizierung sowie im Schwellenwert-Unterscheidungs- und Identifikations-Score aufwiesen.
Der mediane Geruchsidentifikations-Schwellenwert lag in der POWG-Gruppe bei 4,5 (0–7,5), in der XFG-Gruppe bei 4 (0–7,5), in der XFS-Gruppe bei 5 (4–7,5) sowie in der Kontrollgruppe bei 5,5 (4–7,5).
Des Weiteren stellten die Glaukomspezialisten fest, dass der Geruchsunterscheidungswert bei den POWG-Patienten 12 (2–14), bei den XFG-Patienten 8 (0–13), bei den XFS-Teilnehmern 11 (10–13) sowie bei den Kontrollpersonen 12 (9–14) betrug (p<0,001).
Zudem beobachteten die Experten, dass die Geruchsempfindlichkeit in der POWG-Gruppe bei 26 (4–30,5), in der XFG-Gruppe bei 19 (0–29,5), in der XFS-Gruppe bei 28,3 (22,8–30,5) sowie in der Kontrollgruppe bei 29 (26,5–32) lag (p<0,001).
(tt)