TOYAMA (Biermann) – Ein alternatives Filtrationsverfahren zur Trabekulektomie (TE) stellt die Ex-PRESS (EXP)-Glaukom-Drainage-Implantation (GDI) aus rostfreiem Stahl und ohne Ventilmechanismus dar. Wie die Autoren einer aktuellen Arbeit berichten, senken beide Therapieoptionen den Augeninnendruck (IOD) bei Patienten mit primärem Offenwinkelglaukom (POWG) signifikant und sind geeignete Maßnahmen auch bei niedrigen präoperativen IOD-Werten. Eine TE senkt dabei den IOD stärker als ein EXP-Implantat, führt aber auch häufiger zu Komplikationen, so die Verfasser der Veröffentlichung.
Die Wissenschaftler nahmen 72 Patienten mit POWG und einem präoperativen IOD ≤16 mmHg unter der Therapie mit Antiglaukomatosa (AGM), bei denen eine EXP-Implantation (n=34) oder eine TE (n=38) durchgeführt wurde, in ihre retrospektive nichtrandomisierte Studie auf.
Die Arbeitsgruppe verglich die chirurgischen Ergebnisse, den postoperativen IOD, die Anzahl eingesetzter AGM, die Reduktionsrate der kornealen Endothelzelldichte (ECD), die Sehschärfe (VA) sowie die postoperativen Komplikationen zwischen beiden Gruppen. Die Nachbeobachtungszeit betrug >2 Jahre.
Die Forscher ermittelten, dass beide chirurgischen Interventionen zu einer signifikanten Abnahme des IOD führten (p<0,001). Nach den 2 Jahren verringerte sich der IOD in der EXP-Gruppe von 13,4±2,3 mmHg zu Studienbeginn auf 10,2±3,1 mmHg sowie in der TE-Gruppe von 13,5±2,0 mmHg auf 8,9±3,2 mmHg.
Des Weiteren konstatierten die Glaukomspezialisten, dass keine signifikanten Unterschiede im Hinblick auf den direkt postoperativen IOD (p=0,076), auf die Anzahl an postoperativ eingesetzter AGM (p=0,263), auf die Erfolgsrate (p=0,900), auf die Reduktionsrate der ECD (p=0,410) sowie auf die postoperative VA (p=0,174) auftraten. Die Rate an IOD-Verringerung erwies sich hingegen bei den TE-Augen als signifikant höher gegenüber den EXP-Augen (p=0,047).
(tt)