Glau­kom-Scree­ning mittels Compu­ter-Vision-Modell anhand von Fundusbildern

Hohe Wirksamkeit des Klassifikationsmodells bestätigt

13. November 2024

HOBART (Bier­mann) – Eine aktu­el­le Studie zeigt eine hohe Wirk­sam­keit bei der Unter­schei­dung zwischen glau­koma­tö­sen und gesun­den Papil­len für ein auf Compu­ter Vision basie­ren­des Modell zur Glau­kom-Früh­erken­nung anhand von Fundusbildern.

Die Wissen­schaft­ler sammel­ten Glau­kom-Fundus­da­ten aus 20 öffent­lich zugäng­li­chen Daten­ban­ken welt­weit. Insge­samt wurden 18.468 Bilder aus verschie­de­nen klini­schen Berei­chen gesam­melt und klas­si­fi­ziert (gesund = 10.900 und Glau­kom = 7568). Alle Daten wurden ausge­wer­tet und so verklei­nert, dass sie den Einga­be­an­for­de­run­gen des Modells entspra­chen. Das poten­zi­el­le Modell wurde aus 20 vortrai­nier­ten Model­len ausge­wählt und auf dem gesam­ten Daten­satz mit Ausnah­me von Drish­ti-GS trai­niert. Um gesun­de und glau­koma­tö­se Fundus­bil­der zu klas­si­fi­zie­ren, wurde das leis­tungs­stärks­te Modell mithil­fe der Biblio­the­ken Fastai und PyTorch weiter trai­niert. Die Leis­tung des Modells wurde anhand der Fläche unter der Empfän­ger­kenn­li­nie (AUROC), der Sensi­ti­vi­tät, Spezi­fi­tät, Genau­ig­keit, Präzi­si­on und des F1-Scores mit der tatsäch­li­chen Klasse vergli­chen. Die hohe Unter­schei­dungs­fä­hig­keit des besten Modells wurde anhand eines Daten­sat­zes mit 1364 glau­koma­tö­sen und 2047 gesun­den Papil­len bewertet.

Die Wissen­schaft­ler ermit­tel­ten für das Modell robus­te Leis­tungs­kenn­zah­len mit einem AUROC von 0,9920 (95% CI: 0,9920–0,9921) sowohl für die Glau­kom- als auch für die gesun­de Klasse. Sensi­ti­vi­tät, Spezi­fi­tät, Genau­ig­keit, Präzi­si­on, Recall und F1-Werte lagen für beide Klas­sen durch­weg über 0,9530. Zudem schnitt das Modell in einem exter­nen Vali­die­rungs­set des Drish­ti-GS-Daten­sat­zes mit einem AUROC von 0,8751 und einer Genau­ig­keit von 0,8713 gut ab.

Als das Modell mit unge­se­he­nen Daten ausge­wer­tet wurde, nahm die Genau­ig­keit leicht ab, was laut der Autoren auf mögli­che Unstim­mig­kei­ten zwischen den Daten­sät­zen hindeu­tet. Deshalb empfeh­len sie, dass Modell zu verfei­nern und an größe­ren, viel­fäl­ti­ge­ren Daten­sät­zen zu vali­die­ren, um Zuver­läs­sig­keit und Verall­ge­mei­ner­bar­keit zu gewähr­leis­ten. Dennoch kann das Modell für das Glau­kom-Scree­ning auf Bevöl­ke­rungs­ebe­ne verwen­det werden, wie die Autoren betonen.

(sas)

Autoren: Chaurasia AK et al.
Korrespondenz: Chaurasia AK: abadh.chaurasia@utas.edu.au
Studie: A generalised computer vision model for improved glaucoma screening using fundus images.
Quelle: Eye (Lond). 2024 Nov 5.
Web: doi: 10.1038/s41433-024-03388-4

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