LOS ANGELES (Biermann) – In einer retrospektiven Kohortenstudie aus Los Angeles haben Augenärzte mögliche Risikofaktoren für einen schnellen Gesichtsfeldabfall bei Offenwinkelglaukompatienten untersucht. In der ausgewerteten Gruppe konnte ein höheres Alter, der Augeninnendruck-(IOD)Spitzenwert, ein Pseudoexfoliationsglaukom und die zu Beginn erfasste mittlere Abweichungsrate (MD-Rate) mit einer glaukomatösen Verschlechterung des Gesichtsfelds (VF) assoziiert werden.
In die Studie eingeschlossen wurden Patienten mit einem Offenwinkelglaukom mit ≥6 Gesichtsfeldern (VF) und ≥4 Jahren Follow-up. Die Gesichtsfeldabfallraten wurden mit den folgenden Methoden gemessen: MD-Rate, Gesichtsfeldindexrate (VFI-Rate) und Glaukomratenindex (GRI-Rate). Eine logistische Regressionsanalyse wurde durchgeführt, um zu bestimmen, welche Faktoren mit einem schnellen Fortschreiten verbunden waren.
Insgesamt 1.317 Augen von 745 Patienten mit einem mittleren Alter von 63,3 Jahren (±10,9) und einem mittleren MD-Wert von –2,4 dB (–0,7 bis –5,6) wurden zu Studienbeginn analysiert. Die mediane Anzahl der VFs betrug 12 (9–16) und die mittlere Follow-up-Dauer lag bei 11,5 Jahren (±3,7).
Höheres Alter (p<0,001), höherer IOD-Spitzenwert (p<0,001), Pseudoexfoliationsglaukom (p<0,05) und Glaukomoperation während des Untersuchungszeitraums (p<0,001) waren unabhängig von der verwendeten Methode mit schnelleren Progressionsraten assoziiert. Eine schlechtere Baseline-MD war mit der MD-Rate (p=0,02) assoziiert, jedoch weder mit der VFI-Rate (p=0,37) noch mit der GRI-Rate (p=0,31). Ein höherer IOD-Peak (p=0,005) war ein signifikanter Prädiktor für ein schnelles Fortschreiten.
Die Identifizierung und entsprechend angemessene Behandlung der Progressoren würde glaukombedingte Sehbeeinträchtigungen verringern, so das Fazit der Studienautoren.
(isch)