MIAMI (Biermann) – Die Lasertrabekuloplastik (LTP) kann zu einer verlängerten medikamentenfreien Zeit bei Patienten führen kann, bei denen präoperativ keine Medikation gegeben wurde oder je höher der Augeninnendruck (IOD) zu Studienbeginn liegt.. Das hat eine aktuelle Studie ergeben. Ein verstärktes Risiko für ein Nichtansprechen auf die LTP kann durch eine Kammerwinkelrezession sowie eine Uveitis bestehen.
Die Wissenschaftler schlossen 79.332 Patienten/Augen (Durchschnittsalter 71,5 Jahre; 53,2% Frauen; 64,5% weiße Hautfarbe) mit Glaukom – davon 71,2% mit primärem Offenwinkelglaukom – und einem Zustand nach LTP aus einer großen nationalen Datenbank (Intelligent-Research-in-Sight [IRIS®]-Register) in die retrospektive Kohortenstudie ein.
Daten zu den Augen konnten extrahiert werden, wenn die LTP-Intervention codiert war und die Glaukomdiagnose vorlag. Die Arbeitsgruppe definierte ein Therapieversagen als jeden postoperativen IOD, der >80% des Ausgangswertes bei den Patienten betrug, die zunächst auf die LTP ansprachen (≥20% Senkung des IOD). Augen, die während der Studie zusätzliche IOD-senkende Medikamente benötigten, bei denen ein IOD-senkender Eingriff erfolgte oder nach Abschluss der letzten Nachuntersuchung, wurden aus der weiteren Analyse ausgeschlossen. Das erste Auge von beidseitig behandelten Patienten wurde analysiert.
Der mittlere Ausgangs-IOD betrug 21,6±5,3mmHg unter der Therapie von 2,1±1,5 Medikamenten. Die Forscher ermittelten, dass der Therapieerfolg desto länger anhielt, je höher der Ausgangs-IOD gewesen war (bei einem präoperativen IOD >24mmHg im Median 349 Tage; bei 18–24mmHg im Median 309 Tage; bei <18mmHg im Median 256 Tage; p<0,001 für alle Vergleiche). Augen ohne präoperative Medikamente blieben im Median 197 Tage (Bereich 106–395 Tage) medikamentenfrei.
Des Weiteren stellten die Experten fest, dass die Versagensrate der LTP insgesamt nach 0,6,12,18 und 24 Monaten bei 0,2%, 6,1%, 16,8% und 40,8% lag. Darüber hinaus zeigte sich, dass bei einer Kammerwinkelrezession oder einer Uveitis ein stärkeres Risiko für ein Therapieversagen bestand (HR 1,69 und 1,80).
(tt)