LONDON (Biermann) – Eine Glaukomdrainageimplantation innerhalb der ersten zwei Lebensjahre ist effektiv und sicher, so das Ergebnis einer im Journal of Glaucoma veröffentlichten Arbeit. Die Gesamterfolgsrate lag bei 59% nach 5 Jahren. Außerdem erfordert die Implantation eine relativ geringe Anzahl von postoperativen Eingriffen.
In die retrospektive Fallserie wurden 43 Kinder (60 Augen) eingeschlossen, die sich in den ersten zwei Lebensjahren im Moorfields Eye Hospital, London, zwischen Juli 2005 und November 2014 einer Implantation unterzogen hatten.
Zur Beurteilung des chirurgischen Erfolgs wurden Kaplan-Meier-Überlebenskurven erstellt. Mittels Log-Rank-Analyse ermittelte die Arbeitsgruppe Risikofaktoren für ein Versagen. Als Zielparameter wurden die Gesamterfolgsraten 1, 5 und 7 Jahre nach der Operation bestimmt. Ein chirurgischer Erfolg war definiert als Augeninnendruck ≥5 mmHg und ≤21 mmHg, kein Erfordernis einer weiteren Glaukomoperation sowie kein Verlust der Lichtwahrnehmung oder verheerende Komplikationen.
Die mediane Follow-up-Dauer betrug 48 Monate. Das Durchschnittsalter bei der Operation lag bei 11,5 Monaten. 73% der Kinder waren Weiße. Die häufigsten Glaukomarten waren das primäre angeborene Glaukom (67%), Glaukom nach Kataraktoperation (18%) und Dysgenesie der vorderen Augenabschnitte (10%). Der Gesamterfolg betrug 93%, 59% bzw. 59%. Die mittlere Anzahl von Vollnarkosen im ersten postoperativen Jahr war 1,8.
Die im ersten postoperativen Jahr erforderliche geringe Anzahl an Vollnarkosen könne dazu beitragen, die Belastung für Kinder und Pflegekräfte zu verringern, so das Fazit der Autoren. Weitere Forschungen seien erforderlich, um die Effizienz der Implantation einer Glaukomdrainage direkt mit anderen chirurgischen Optionen zu vergleichen.
(isch)