TEL HASHOMER (Biermann) – Gesichtsfelduntersuchungen werden zunehmend nicht nur zur Glaukom-Diagnostik eingesetzt, so das Ergebnis einer israelischen Studie. Die Autoren fordern daher die Anpassung der Richtlinien.
Insgesamt wurden in der populationsbasierten retrospektiven Kohortenstudie mittels elektronischer Datenbankanalysen 198.843 Gesichtsfelduntersuchungen ausgewertet. Die Untersuchungen wurden bei 93.617 Mitgliedern des Maccabi Healthcare Services, einer israelischen Gesundheitsfürsorge-Organisation, durchgeführt. Alle Mitglieder, die zwischen Januar 2000 und Dezember 2014 mindestens einer Gesichtsfelduntersuchung unterzogen wurden, wurden eingeschlossen. Darüber hinaus wurden alle Mitglieder mit Glaukom oder Verdacht auf Glaukom oder mit verschreibungspflichtigen Medikamenten gegen Glaukom untersucht.
Die Auswertung zeigte, dass bei 47,9% der Patienten kein Glaukom vorlag. Von 2000 bis 2014 stieg die Anzahl der Gesichtsfelduntersuchungen bei Nicht-Glaukom-Patienten auf 74,0% an. Im Gegensatz dazu führten 32,3% der Patienten mit Glaukom während des gesamten Untersuchungszeitraums nicht einmal eine Gesichtsfelduntersuchung durch.
Während die Menge an Gesichtsfelduntersuchungen bei Nicht-Glaukom-Patienten ansteigt, erfolgt sie bei Glaukompatienten nicht in idealer Form. Die Einhaltung der Glaukom-Management-Richtlinien war nicht optimal, weshalb die Einhaltung bestehender Glaukom-Richtlinien verbessert werden sollte. Zugleich sehen die Studienautoren einen Bedarf an Richtlinien für die Gesichtsfelduntersuchung bei Patienten ohne Glaukom.
(isch)