LOS ANGELES (Biermann) – Im Gegensatz zu semiquantitativen Papillenmessungen konnten die Studienautoren einer beobachtenden Kohortenstudie strukturelle Messungen mittels optischer Kohärenztomografie (OCT) zur Vorhersage einer späteren Progression des Gesichtsfeldes (VF) nutzen. Strukturelle OCT-Messungen sollten daher in die Prognosemodelle zur Verschlechterung des glaukomatösen VF einbezogen werden, so ihr Fazit.
In die Studie wurden 171 Augen von 95 Patienten mit einem vermuteten oder festgestellten Glaukom mit einer zu Beginn qualitativ hochwertigen retinalen Nervenfaserschicht (RNFL), makulären OCT-Bildern und Papillenfotos mit einer Nachbeobachtungszeit von >2 Jahren und ≥5 VFs eingeschlossen.
Es wurden Makula- und RNFL-OCTs durchgeführt sowie die Cup-/Disc-Ratio und die Wahrscheinlichkeit von Papillenschäden bewertet. Hauptzielparameter war die Vorhersage der Verschlechterung des glaukomatösen Gesichtsfeldes anhand von Trend- und Ereignisanalysen.
Die mittlere Abweichung vom Median (IQR) und das Follow-up betrugen –2,9 dB (–6,4 bis –1,1) bzw. 54 Monate (44–65). 17 und 25 Augen zeigten eine Progression beim letzten Besuch basierend auf einer punktweisen Ereignisanalyse und einer Trendanalyse des Gesichtsfeldindex (VFI).
Eine dünnere zentrale Hornhautdicke (p=0,005), weibliches Geschlecht (p=0,015) und eine dünnere durchschnittliche peripapilläre RNFL (p=0,001) prognostizierten die VF-Progression in Proportional-Hazard-Modellen.
Eine dünnere RNFL bei Baseline (p=0,006) oder eine dünnere durchschnittliche ganglionzellinnere plexiforme Schicht (p=0,028) zusammen mit einem höheren Baseline-VFI (p=0,018 bzw. 0,048) sagten eine VFI-Progression voraus.
Keine der Papillenmessungen konnte die VF-Progression in einem der untersuchten Modelle vorhersagen.
(isch)