LOS ANGELES (Biermann) – Einer aktuellen Studie zufolge kann der Komplement-C3-Inhibitor Pegcetacoplan bei Patienten mit geographischer Atrophie (GA) die Progressionsrate von einer inkompletten Atrophie des retinalen Pigmentepithels und der äußeren Netzhaut (iRORA) zu einer kompletten Atrophie (cRORA) verringern. Laut den Autoren besteht bei diesem Wirkstoff das Potenzial, bei einem frühzeitigen Beginn mit der Therapie den progredienten Verlauf einer GA zu beeinflussen.
In ihre Post-hoc-Analyse der 12-monatigen, multizentrischen, randomisierten, einfach verblindeten Placebo-kontrollierten Phase-II-Studie FILLY schlossen die Wissenschaftler im Zeitraum 2. Februar bis 7. Juli 2020 insgesamt 267 Patienten mit GA ein, von denen 41 Patienten monatliche und 56 Patienten 2‑monatliche intravitreale Injektionen mit Pegcetacoplan 15 mg erhielten, während in 70 Fällen Placebo-Injektionen erfolgten.
Ausschlusskriterien waren unvollständige Daten und die Entwicklung einer exsudativen AMD im Studienzeitraum.
Das verblindete Expertenteam analysierte Aufnahmen der Spektral-Domain-OCT im Bereich außerhalb eines Umkreises von 500 µm zum Rand der GA gemäß den Klassifizierungskriterien zur Feststellung der Atrophie bei AMD. Als Hauptendpunkte legte die Arbeitsgruppe die Progression von iRORA zu cRORA (Zeitraum Studienbeginn bis 6- und 12 Monatskontrolle) fest.
Die Forscher ermittelten, dass eine iRORA zu Studienbeginn bei 45% der Augen in der Monatsgruppe (18 von 40), 61,8% in der 2‑Monatsgruppe (34 von 55) und 50,7% in der Placebogruppe (34 von 67) vorlag.
Nach 12 Monaten entwickelte sich eine Progression von iRORA zu cRORA bei 50% der Augen in der Monats- (9 von 18; p=0,02 vs. Placebo), bei 60,6% in der 2‑Monats- (20 von 33; p=0,06 vs. Placebo) und bei 81,8% in der Placebogruppe (27 von 33).
Des Weiteren stellten die Retinologen fest, dass das relative Progressionsrisiko zu cRORA nach 12 Monaten im Vergleich zur Placebogruppe in der Monatsgruppe 0,61 (95%-KI 0,37–1,00) und in der 2‑Monatsgruppe 0,74 (95%-KI 0,54–1,02) betrug.
(tt)