MANCHESTER (Biermann) – Epiretinale Prothesen können bei Patienten mit geographischer Atrophie (GA) erfolgreich implantiert werden, so das Ergebnis einer nicht randomisierten Sicherheits- und Wirksamkeitsstudie. Durch die elektrische Stimulation könnten noch vorhandene neuroretinale Strukturen visuelle Wahrnehmungen hervorrufen und grundlegende Sehfunktionen verbessern, resümieren die Studienautoren aus Großbritannien und den USA.
In der Studie werden die vorläufigen Ergebnisse von 5 GA-Patienten im Spätstadium der altersabhängigen Makuladegeneration vorgestellt, denen erfolgreich eine Netzhautprothese (Argus II) implantiert wurde. Die Ophthalmologen führten eine umfangreiche Fundusbildgebung durch. Mit einer Kombination aus benutzerdefinierten und konventionellen Tests für Personen mit sehr geringem Sehvermögen wurde die Sehfunktion bewertet. Ebenso wurde der Einfluss der Netzhautprothese auf das tägliche Leben der Probanden evaluiert. Darüber hinaus wurden bei einem Probanden strukturelle Eigenschaften des visuellen Kortex mittels Magnetresonanztomographie bewertet.
Es wurden 7 gerätebedingte unerwünschte Ereignisse gemeldet, von denen 4 als schwerwiegend eingestuft wurden. Eine Netzhautablösung wurde bei 3 Patienten berichtet und innerhalb von 12 Monaten nach Beginn erfolgreich behandelt. Die Tests zeigten eine Verbesserung der Sehfunktion bei 3 von 5 Patienten mit eingeschaltetem System. Die Magnetresonanztomographie zeigte 1 Jahr nach der Implantation bei bei dem untersuchten Patienten eine selektive Zunahme des kortikalen Myelins und der Dicke in den visuellen Hirnregionen.
(isch)