Genthe­ra­pie bei neovas­ku­lä­rer AMD

Einmalige Gabe von Ixoberogen Soroparvovec könnte Behandlungslast senken

6. Januar 2025

NEW YORK (Bier­mann) – Stan­dard­mä­ßig wird die neovas­ku­lä­re alters­be­ding­te Maku­la­de­ge­ne­ra­ti­on (nAMD) mit wieder­hol­ten VEGF-Hemmer-Injek­tio­nen behan­delt. Eine Möglich­keit zur Senkung dieser Behand­lungs­last hat nun eine US-ameri­ka­ni­sche Arbeits­grup­pe unter­sucht: die intra­vit­rea­le Gabe von Ixobe­ro­gen Soropar­vo­vec (Ixo-Vec, vormals ADVM-022).

Bei der Behand­lung mit Ixo-Vec handelt es sich um eine Genthe­ra­pie in 1‑maliger Dosis. Diese Genthe­ra­pie kodiert für das Anti-VEGF-Prote­in Afli­ber­cept. Unter­sucht wurde nun, ob sich damit Netz­haut­zel­len so trans­for­mie­ren lassen, dass sie konti­nu­ier­lich Afli­ber­cept produzieren.

Die Wissen­schaft­ler schlos­sen 30 nAMD-Pati­en­ten an US-ameri­ka­ni­schen 9 Studi­en­stand­or­ten in ihre 2‑jährige, offene, prospek­ti­ve, multi­zen­tri­sche Phase-I-Studie ein und ordne­ten sie 4 Kohor­ten zu, die sich in der Ixo-Vec-Dosis (2×1011 vs. 6×1011 Vektor­ge­no­me [vg]/Auge) und den prophy­lak­ti­schen Stero­iden (orales Pred­ni­son vs. topi­sches Diflu­pred­nat) unter­schie­den. Der primä­re Endpunkt bestand in der Art okulä­rer und syste­mi­scher Neben­wir­kun­gen (AEs) bzw. in deren Schwe­re­grad und Häufig­keit. Zu den sekun­dä­ren Endpunk­ten gehör­ten das Sehver­mö­gen, die Fovea­di­cken­di­cken­mes­sung (CST) und die Anzahl der zusätz­li­chen Injektionen.

Die Studi­en­au­toren beob­ach­te­ten keine syste­mi­schen Ixo-Vec-bezo­ge­nen AEs. In beiden Dosie­rungs­grup­pen stell­te die Bildung von Vorder­kam­mer­zel­len die häufigs­te Neben­wir­kung (bei 11 Teil­neh­mern aus der Gruppe mit 6×1011-Dosis und bei 7 mit 2×1011-Dosis). Die intraoku­la­re Entzün­dung sprach auf topi­sche Corti­cos­te­ro­ide an. Dabei stell­ten die Forschen­den fest, dass bei Pati­en­ten mit 2×1011 vg/Auge am Ende der Studie keine Vorder­kam­mer­zel­len oder Glas­kör­per­zel­len nach­ge­wie­sen werden konnten.

Sehkraft und CST erwie­sen sich über den Studi­en­zeit­raum von 2Jahren als stabil, wobei die jähr­li­chen Anti-VEGF-Injek­tio­nen in Kohor­ten mit der Dosis von 2×1011 vg/Auge um 80% (10,0 durch­schnitt­li­che jähr­li­che Anti-VEGF-Injek­tio­nen auf 1,9) und in Kohor­ten mit 6×1011 vg/Auge um 98% (9,8 durch­schnitt­li­che jähr­li­che Anti-VEGF-Injek­tio­nen auf 0,2) redu­ziert wurden.

Die Studi­en­au­toren beschei­ni­gen daher der 1‑maligen Gabe einer Genthe­ra­pie mit vekto­ri­sier­tem Prote­in mit bereits nach­ge­wie­se­nem klini­schen Nutzen das Poten­zi­al, die Behand­lung häufi­ger Augen­er­kran­kun­gen, die fort­lau­fen­de, häufi­ge thera­peu­ti­sche Eingrif­fe erfor­dern, zu revolutionieren.

(ac)

Autoren: Khanani AM et al.
Korrespondenz: Szilárd Kiss; szk7001@med.cornell.edu
Studie: Safety and efficacy of ixoberogene soroparvovec in neovascular age-related macular degeneration in the United States (OPTIC): a prospective, two-year, multicentre phase 1 study
Quelle: EClinicalMedicine 2023:67:102394.
Web: https://doi.org/10.1016/j.eclinm.2023.102394

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